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Samstag, 14. März 2015

Radfahrer und Fußgänger - die geplante Konfrontation

Immer wieder ließt man in diversen Zeitungen über die Unverschämtheit der Radfahrer. Sie sind ohne Rücksicht an Fußgängern vorbeifahren, behindern diese, sind viel zu schnell unterwegs.
Da werden Nummerntafeln gefordert, Geschwindigkeitsbeschränkungen auf 15 oder gar 10 km/h, Fahrverbote…..
Dagegen spricht meine tägliche Beobachtung: Fußgänger überqueren Radwege ohne zu schauen, gehen plaudernd auf Radwegen nebeneinander, behindern die Radfahrer, motzen diese dann an, Autos parken mitten am Radweg......
Also Probleme auf beiden Seiten.
Die Konfrontation ist aber, so könnte man meinen geplant.
Da werden zwei unterschiedliche Fortbewegungsmittel meist auf viel zu engen Wegen zusammengepfercht, Fußgänger müssen Radwege queren um zur Bushaltestelle zu kommen, Radfahrwege werden vor Bushäuschen am Weg zum Bus vorbeigeführt, Radwege enden im Nichts an der Ampel,.......
Zwei Fußgänger nebeneinander bedeuten die Sperre des gesamten Weges, da der Weg so schmal ist. Mutter mit Kinderwagen und entgegenkommender Fußgänger gehen sich bereits nicht mehr aus.
Daneben existiert die zweispurige Straße, meist pro Spur die doppelte Breite eines Radweges oder Fußweges, reserviert für PKW und LKW, genug Platz für den Autoverkehr.
Wir haben über die letzten Jahrzehnte dem Auto allen Platz überlassen und alle anderen buchstäblich an den Rand gedrängt. Ist es da verwunderlich, dass sich Fußgänger und Radfahrer in den Haaren liegen?
Dazu kommt auch noch, dass das Auto als Mittel der persönlichen Freiheit gesehen wird. Die persönliche Freiheit immer, zu jeder Zeit überall hin fahren zu können und auch überall parken zu dürfen.
Daher ist derzeit eine Verringerung der Straßen für Autos zugunsten von Radwegen und Gehwegen leider illusorisch und nicht durchsetzbar. Die Politik hat sich über die Jahre hinweg das Monster geschaffen, dass jetzt nicht mehr beherrschbar ist. Nicht über den Preis und nicht über demokratische Abstimmungen. Wenn ich zu einem Haus nicht zufahren kann ist es nicht existent.

Die nächste Generation kann aber jetzt damit beginnen umzudenken. Neue Konzepte existieren bereits, allein die Umsetzung scheitert an unser aller Bequemlichkeit.

2 Kommentare:

  1. Gerade heute habe ich zwischen 13 Uhr und 16 Uhr quer durch die Stadt radelnd (Wetzelsdorf bis ReSoWi) nur rücksichtsvolle Radfahrer angetroffen. War überaus positiv überrascht, weil ich durch die Medien andere Erwartungen hatte. Ich traf auch auf zahlreiche Fußgänger, die den Radweg missachteten, obwohl am Gehweg genug Platz gewesen wäre.
    Schwarze Schafe gibt es unter den Rad-, Autofahrern und Fußgängern.
    Ich freue mich über jede rücksichtsvolle Begegnung, egal auf welchen Wegen.
    Kaum erwarten kann ich den Geh- und Radweg in der Wetzelsdorfer Straße, bitte noch bevor ein Unfall passiert. Dort beobachte ich täglich gefährliche Situationen.

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  2. Die Wahrheit liegt nicht immer dort wo sie die Medien vermuten lassen.
    Der Geh- und Radweg auf der Wetzelsdorfer Strasse wird von allen mit Ungeduld erwartet.
    Leider gibt es darüber hinaus noch einige Engstellen für Radwege. Vielleicht tragen wir einmal alle Problemstellen zusammen und präsentieren wir sie den zuständigen Politikern zur Beseitigung!
    Z.B. Ende des Radweges bei der Don Bosco Unterführung, Radweg auf der Alten Poststrasse bei der Kreuzung Wetzelsdorfer Strasse (wie weiter stadtauswärts?), Busspur auf der Straßgangerstrasse = Radweg - Probleme wenn er Bus in die Haltestelle hinter einem Radfahrer fährt.....

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