Heftige Debatten um die Masernschutzimpfung. Po und Contra, Expertenmeinungen, besorgte Mütter und Eltern.
Nazionalsozialisten, Rechtsradikale, die jüdische Weltverschwörung, die USA bestimmt durch die Politik Israels.
Was haben beide Erscheinungen gemeinsam? Auf den ersten Blick eigentlich gar nichts. Beim zweiten Hinsehen offenbaren sich aber Tendenzen die unser Leben in den nächsten Jahrzehnten bestimmen wird.
In beiden Fällen eine Fülle an Informationen, von verschiedenen Seiten. Vom Staat, medizinischen Experten, Historikern, Wirtschaftsfachleuten. Gleichzeitig die Existenz von Verschwörungstheorien, der Angst von Pharmakonzernen, der Angst vor Ausländern. Der Staat wird als Spielball der Mächtigen gesehen. Hier der Industrie, dort das Judentums.
Die Flucht in die Vergangenheit, in der alles besser war. Hinwendung zum Mittelalter, Säftetheorie in der damaligen Medizin, Rassentheorie in der NS Zeit.
Eine Portion Skepsis, ja unbedingt, niemand will eine Herde Schafe in einem Staat! Problematisch wird es nur immer dann, wenn keine wissenschaftliche Erkenntnis mehr anerkannt wird und pseudowissenschaftliche Theorien ihren Platz einnehmen. Niemand kann Experte in allen Bereichen des Lebens sein und ein gewisses Grundvertrauen gehört auch zum menschlichen Zusammenleben.
Freilich hat auch die Wissenschaft und der Staat - und der besteht nun einmal aus Menschen - Fehler in der Vergangenheit gemacht. Irrtum gehört nun einmal zum Erkenniserwerb! Ihr deshalb aber jede Kompetenz abzuerkennen ist grundfalsch.
In der Zukunft werden wir uns noch mehr mit solchen Phänomenen auseinandersetzen müssen. Die Stellung des Individuums - durch die Aufklärung eines der Merkmale unserer Gesellschaft - wird zu einem Alleinstellungsmerkmal. Die Gesellschaft verschwindet. Das Ego kennt keine Grenzen, nicht einmal die des anderen Egos. Das Wissen des Anderen ist nichts, wenn er nicht derselben Gruppierung angehört.
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