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Dienstag, 26. Juni 2018

Woran liegt es nun wirklich? Mathe-Matura

Über 20% der Maturanten sind durchgefallen in der Mathematik. Die Textmenge soll bei den Angaben zurück gehen, da unverständlich. Schüler mit nichtdeutscher Umgangssprache schneiden schlechter ab. Gleichzeitig fallen aber nur 5% in Deutsch durch, in der Steiermark in den AHS gar nur 2,9%. 
Da muß man jetzt nicht großer Mathematiker sein, um den Widerspruch zu erkennen. Wie können Schüler, die anscheinend hervorragend in Deutsch sind mathematische Texte nicht lesen? Da ist aber irgendwo der Wurm drin in der Erklärung!
Warum fragen wir nicht die Lehrer in der Mathematik was gemacht werden soll? Ich bin mir sicher, dass hier nicht die einfältige Antwort kommt, die Schülerinnen und Schüler sind zu dumm! Da gibt es sicherlich Ideen der Verbesserung in der Praxis, dort wo das Wissen an die Schüler kommt, an der Schnittstelle zwischen Lehrer und Schüler.
Wir waren früher sicherlich nicht gescheiter als die Schüler heute. Wir hatten andere Anforderungen und andere Rahmenbedingungen. Vielleicht gab es aber auch weniger Maturanten? Vielleicht gibt es auch mehr Begabungen, die die höhere Mathematik gar nicht brauchen, aber mehr Fantasie? Vielleicht ist es kein Ziel die Matura für jeden Schüler und jede Schülerin zu fordern?
Rechtsanwälte und Juristen wird man bald vielleicht nicht mehr brauchen, Elektrotechniker, Installateure und Köche aber sicher noch lang.
Fragen wir die Praktiker!


Montag, 18. Juni 2018

Erschreckender Dilettantismus

Die neue Regierung setzt um, sehr gut, aber leider mit zu wenig Tiefgang. Wenn Details vergessen, nicht ausformuliert, oder nicht klar sind, helfen die ganze neuen Reformen nichts. Sie bilden nur Stückwerk!
Leider zeigt sich dies nicht nur bei der Flexibilisierung der Arbeitszeit, sondern auch bei den Deutschklassen. Da gibt es in Vorarlberg auf einmal nur 9 Volksschulen mit Bedarf an Deutschklassen. Von 76 war man ausgegangen. Warum?
Auf einmal sind es nur mehr außerordentliche Schüler die für den Deutschunterricht vorgesehen sind! Alle, die zwar in Österreich geboren wurden und nicht ausreichend Deutsch sprechen fallen ebenso durch den Rost, wie die, die als ordentliche Schüler eingestuft werden und nur mangelhaft, aber gerade ausreichend, unsere Sprache beherrschen!

Fehler, oder Mogelpackung? Wer weiß es? Es wird Zeit positive Reformen nicht immer durch Fehler in den Details zu entwerten. „Speed kills" sagte einmal ein bekannter Politiker, aber nicht nur den politischen Gegner, manchmal auch die eigenen Vorhaben!

Montag, 11. Juni 2018

Jubel?

Olympia in Graz rückt näher, ein wichtiger Konkurrent ist ausgefallen, allgemeiner Jubel wird angesagt. Jubel? Sollte man vor den Jubel nicht den Verstand setzen?
Sollte man nicht einmal nachdenken, warum schon wieder eine Stadt, ein Kanton den Olympischen Spielen im eigenen Land eine Absage erteilt hat? Sion hatte sich gewissenhaft vorbereitet, hat eine Machbarbeitsstudie erstellt - diese ist übrigens im Internet einsehbar, als Anhalt für die Kollegen aus Graz - hat die Bevölkerung informiert und doch keine Zustimmung erhalten. Sion ist nicht der erste Kandidat, erinnern wir uns an Innsbruck! Also Jubel sollte keiner aufbrausen, Respekt sollte der passende Begriff sein.
Respekt vor der Herausforderung, Respekt davor richtige und belastbare Zahlen vorzulegen, keine Fantasien, und Respekt vor dem Steuerzahler, der auch die Kosten übernimmt. Derzeit liegt noch nichts vor in Graz und es wird sich zeigen, ob Olympische Winterspiele mit dem Zentrum Graz sinnvoll und durchführbar sind. Die Zahlen werden den Ausschlag geben und sie sind zu hinterfragen, zu prüfen und mit Innsbruck und Sion zu vergleichen, um festzustellen was sie wert sind.

Olympia in Graz ist weiterhin, was es auch bisher war, eine Vision, die fantastische Vision, würde sie wahr werden, aber die nur umsetzbar ist, wenn sie auch bezahlbar ist.

Hochmut kommt ….


Die Erfolgsmeldung füllte Seiten, stand auf der ersten Seite der Zeitungen, war Schlagzeile. Die Niederlage füllt Spalten, geht in der Berichterstattung unter und ist nicht mehr, als ein Ausrutscher. Worum es geht? Klar Fußball!
Hoch gejubelt nach dem Sieg gegen Deutschland, den Weltmeister geschlagen, ist die Fußballnationalmannschaft gegen die Ballkünstler aus Brasilien unter gegangen. Nicht dass es mich freuen würde, aber Brasilien hat der Nationalmannschaft gezeigt, wo sie steht. Nicht auf dem Treppchen einer Weltmeisterschaft, oder einer Europameisterschaft, sondern draußen vor der Tür, als Zuschauer, als Trainigsgegner, als ein Gegner mit dem man gut experimentieren kann. Freilich kann man die Verbesserung der Nationalmannschaft nicht verleugnen, aber man muß auch klar sehen, dass es noch ein weiter Weg ist zur Qualifikation für den nächsten internationalen Bewerb.

Also am Teppich bleiben und weiter arbeiten und nicht so tun als ob Wunder im Sport ausreichen würde. Die Spieler wissen dies sicher, der Trainer auch, wird Zeit, dass es auch Fans und Journalisten einsehen.

Sonntag, 3. Juni 2018

Die Bedeutung der klassischen Musik geht zurück

Die Studien zeigen, die Bedeutung der klassischen Musik in Österreich geht zurück. Die Fähigkeit mit einem Musikinstrument umzugehen ebenfalls. Der Verfall der kulturellen Werte in Österreich kann damit eindeutig belegt werden!
Nein kann er nicht! Warum?
Vergleicht man einmal die Zeit eines Mozart oder Beethoven - in der im Bildungsbürgertum ein Klavier zur Einrichtung gehörte - mit der Gegenwart, so hat sich die Gesellschaft doch deutlich verändert. War damals die Musik nur dann zu hören, wenn man sie selber produzierte, so ist Musik inzwischen zu einem passiven Konsummittel geworden. Man kauft sich ein Musikstück auf iTunes, eine CD, vielleicht eine Platte, dreht den Radio auf, einen Internetsender, aber man setzt sich nicht ans Klavier!
Die Musik ist inzwischen immer und überall vorhanden. Die Bedeutung der Musik hat zugenommen! 
Dramatisch zugenommen! 
So ist sie nicht mehr nur Unterhaltung, Zeitvertreib, oder zum Gottesdienst gemacht, sondern wirkt als Verstärker in der Filmindustrie, ist Hintergrund in jedem Einkaufszentrum, hilft als Verkaufsargument in den Werbesendungen, ist eigener Industriezweig mit Milliarden Umsätzen.
Alleine die Trennung in klassisches Musik, Unterhaltungsmusik, Schlager…. hat dazu geführt, dass sich der Schwerpunkt verschoben hat. Aber kann die Beschäftigung mit den Beatles nicht auch schon zur klassischen Musik gezählt werden? Ist des nur klassisch, wenn ein Symphonieorchester beteiligt ist?
Wer weiß ob Mozart heute nicht ein Rapper wäre, Schlagerkomponist, oder vielleicht ein Volksmusiker?
Was wir uns aber schon fragen sollten, ist, ob wir die Fördermittel für die klassische Musik weiter für einen sehr kleinen Personenkreis aufrecht erhalten wollen, oder ob wir dies nicht in Zukunft als Tourismusförderung betiteln?
Wenn immer weniger Österreicher etwas mit klassischer Musik anfangen können, welche Bedeutung hat sie dann noch?
Kann man der klassischen Musik so etwas wie eine umfassende kulturelle Bedeutung beimessen? Ist Kultur mit klassischer Musik ursächlich verbunden, eine "Conditio sine qua non"? Gilt dasselbe für die Oper, das Schauspiel, das Ballett, die bildende Kunst allgemein? 

Darüber sollten wir uns alle klar werden, denn wenn wir dafür eine Antwort haben, dann sind die Ausgaben dafür auch zu rechtfertigen.