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Donnerstag, 26. April 2018

Da ist der Wurm drin

Prinzipiell habe ich eigentlich nichts gegen Würmer, aber manchmal konkurrieren sie mit mir, wenn es um den Genuss eines Apfels geht. Und genau so ist es mit manchen Ideen, die sich da in letzter Zeit in der Politik breit machen. Ein Vizelandeshauptmann glaubt mit dem Boykott von Coca-Cola die USA zur Aufhebung geplanter Zölle zu bewegen, die katholische Kirche scheint auf einmal auf dem rechten Auge blinde Flecken zu haben und in Graz dürfen Großprojekte erst hinterfragt werden, wenn sie beschlossen sind.
Wären es Ideen von irgendwelchen unwissenden Personen, die nur nachplappern, was sie nicht verstehen, kann ich - wenn auch ungern - mit diesen Würmern leben. Man muß ja nicht den ganzen Apfel essen. Kommen sie aber von namhaften Personen, ja sogar von Personen die das Land prägen oder bestimmen, scheint der Apfel nicht nur vom Wurm, sondern auch von einer gewissen Fäulnis befallen zu sein.
All diese Dinge hatten wir bereits: Boykottaufrufe, Verharmlosung, Verunglimpfung. Und wohin haben sie uns geführt? Und hier darf ich einen Sozialisten zitieren: „Lernen sie Geschichte!“
Wir beginnen schon wieder Grenzen zu errichten, zu behaupten, dass wir so viel wichtiger sind als die Anderen, die hinter der Grenze. Dabei bleiben wir nicht nur bei den Grenzzäunen, sondern errichten dieselben Grenzen im Kopf, Grenzen für Menschen, Ideen, Freundschaften, Meinungen.

Noch ist es ein Ausschlag in die falsche Richtung, aber bald kann es die Tendenz zu einer Entwicklung werden, an deren Ende wieder einmal ein mühsamer Aufstieg steht.

Montag, 16. April 2018

Selbstherrlichkeit von Gottes Gnaden

Selbstherrlichkeit von Gottes Gnaden
Manche Bezeichnungen sind oft weit her geholt und übertrieben, manche jedoch treffen genau den Kern. Den Bürgermeister von Lannach als Bezirkskaiser zu bezeichnen ist ein solches Beispiel. Die eigene Psyche läßt den Blick auf Fehler nicht zu, da man ja von „oben“ eingesetzt sei, da man ja „Gutes getan“, die „Gemeinde ausgebaut“ und „keine Verfehlungen begangen“ habe. Man ist bereit „einige Empfehlungen anzunehmen“, aber weiter machen wie bisher. 
Was braucht es denn noch, als einen seitenlangen Bereich des RH, der punktgenau die Verfehlungen - und hier sind teils massive Verfehlungen aufgezählt - auflistet, auch mit Antworten des Bürgermeisters, um ihn davon zu überzeugen, dass es so nicht weiter geht?
Und Schuld ist natürlich die Opposition, von der aber „meist nichts Gescheites“ kommt? Man lese den RH Bericht über die Dauer der Sitzungen und die Dringlichkeitsanträge! Da war anscheinend kaum eine Sitzung richtig ausgeschrieben, mit der entsprechenden Tagesordnung um der Opposition aus die Gelegenheit zu geben sich vorzubereiten.
Den Gipfel stellt für mich die Antwort auf die Frage nach den Blankounterschriften für die Rücktrittserklärungen dar: „das gibt es nicht mehr“! Dass heißt dies gab es! 

Eingesetzt von Gottes Gnaden, ausgestattet mit unendlicher Weisheit, abgehoben von der Welt der einfachen Bürgerinnen und Bürger, unbelastet mit den Problemen der Kritik, einer der den Weg vorgibt, den der Rest zu gehen hat, eben ein Kaiser, Bezirkskaiser! 

Samstag, 14. April 2018

Menschliche Datenverarbeitung

Ich habe mich ja schon öfter einmal mit der Unfähigkeit des Menschen mehrere Informationen gleichzeitig zu verarbeiten beschäftigt. Ich komme immer wieder zum selben Schuß, es ist unmöglich, Dinge gleichzeitig zu machen. Nicht einmal gehen und schauen, oder gehen und lesen ist meist Personen. So wieder heute beim Aus- und Einstieg ins Flugzeug gesehen. Dame mittleren Alters steigt aus dem Flugzeug steigt auf die Plattform der Treppe nach unten und bleibt vor der ersten Stufe in voller Pracht stehen. Zuerst muss einmal der Eindruck, „ah Stufe, oh Treppe“ verarbeitet werden, bevor ein Fuß zögerlich vor den anderen gesetzt wird. Unschlüssig, ob vielleicht doch wieder zurück ins Flugzeug zu gehen, zurück an den bekannten Ort, oder vielleicht das Wagnis des Neuen, des Rollfeldes und des Busses zu wagen, gewinnt die Neugier. Langsam mit bedächtigem Schritt, ein Bein vor das andere, immer wieder zurückschauend und zögernd, gewinnt der Körper doch irgendwann die Oberhand über die Gedanken und der Boden wird erobert. Kaum hat sie diesen erreicht, stellt sich die nächste Herausforderung, der Bus.
Hinten einsteigen, in der Mitte oder vielleicht doch vorne? Weitere Unsicherheit macht sich breit, während die anderen Passagier rechts und links an ihr vorbei gehen und die Plätze im Bus besetzen. Der mittlere Eingang hat gewonnen, ihn ansteuernd und dann doch kurz davor nach rechts abbiegend, die vordere Türe nutzend, fragend die Stufe zum Bus nehmend, schafft sie es als Letzte einzusteigen. Ein weiteres Abenteuer steht aber noch bevor. Der Ausstieg aus dem Bus wartet und damit die schwere Entscheidung in den ersten Stock die Rolltreppe, oder die Stufen zu nehmen. In der Mitte zwischen beiden Aufgängen stehend, schwankt sie hin und her, nicht nur körperlich, sondern auch geistig, doch die Rolltreppe, oder den beschwerlicheren aber doch sportlicheren Weg über die Stufen zu nehmen. Der sich hinter ihr anbahnende und immer größer werdende Stau von nachdrängenden Passieren, wird geflissentlich übersehen, nicht wahrgenommen aufgrund der Fülle der Eindrücke, der Herausforderung der schweren zu treffenden Entscheidung. Und dann doch, nach Sekunden, die gefühlt zu Minuten und Stunden werden, ein Schritt nach rechts auf die Rolltreppe. Hurra, es ist geschafft die Ankunftshalle erreicht. Ab hier trennen sich unsere Wege und ich finde den Weg vorbei, vorbei an ihr hinein meine Freiheit, in der ich gehen kann und gleichzeitig die Anzeigetafel lesen, in der ich entscheiden kann, rechtzeitig, wohin ich gehen will, ohne zögern, ohne zaudern.
Ich habe meine Freiheit wieder und treffe sicher bald wieder auch Passiere, die die Entscheidung wohin es denn gehen mag nicht in Sekundenbruchteilen, sondern in Minuten und Stunden treffen.



Montag, 9. April 2018

Klausuliert: Hundesteuer - ein Aufreger

Klausuliert: Hundesteuer - ein Aufreger: Graz schafft die Hundesteuer ab, die Reaktion! Nicht etwa Begeisterung oder Freude, dass für manche Personen, die es sich vielleicht schwe...

Hundesteuer - ein Aufreger

Graz schafft die Hundesteuer ab, die Reaktion! Nicht etwa Begeisterung oder Freude, dass für manche Personen, die es sich vielleicht schwerer leisten können eine Belastung wegfällt, nein Ärger, Grant und Eifersucht. Man glaubt es kaum, es regt auf, und wie es aufregt.
Hundesteuer auf 200 € erhöhen und damit Familien mit Kindern fördern, besser sparen, Steuer auf Katzen einheben….
Es zeigt sich eben, dass der Katzenkot im eigenen Garten mehr zählt als 1000 Tote in Afrika, dass man sich betrogen fühlt, wenn man sich neben der Abbezahlung des Einfamilienhauses und des SUV nicht einmal einen Urlaub leisten kann.Dass man die vielen Autos in der Stadt beklagt und gleichzeitig die teuren Parkgaragen anprangert, da man dort ja nicht einmal günstig parken kann wenn man auf einen Kaffee hinein fährt.
Die Perspektive macht es eben immer, die Perspektive auf die Dinge. Was weit weg ist ist klein, was nahe an mir dran ist, ist groß, was mich betrifft wichtig, was die Anderen haben will ich auch, egal was die nicht haben.

Je mehr wir haben, dest mehr wollen wir. Wir unterhalten uns über Glauben, über Kopftücher und Kreuze, haben aber die Bedeutung und Ethik dahinter vergessen. Es wird Zeit sich wieder den Dingen zu widmend und darüber nach zu denken, die wirklich wichtig sind und Hundstrümmerl dass sein zu lassen was es ist, nämlich „Sch…dreck“.