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Sonntag, 25. Februar 2018

Österreich ist ein sehr bequemes Land geworden - Interview mit Peter Schröcksnadel

Wenn Peter Schröcksnadel davon spricht, dass es Probleme mit dem Nachwuchs gibt, wir keine Sprungschanzen haben und in Norwegen in jedem Kaff eine steht, trifft dies zwar zu, aber nicht unbedingt den Kern des Problems. Anders ist es mit der Aussage, dass Österreich ein bequemes Land geworden ist.
Im Gegensatz zur erfolgreichsten Olympia Nation Norwegen fehlt bei uns die Begeisterung der gesamten Bevölkerung für Sport - in Norwegen eben Wintersport.
Der Breitensport - und zwar praktiziert von den Eltern - führt die Kinder auch zum Spitzensport. Die Unterstützung der Eltern führt auch zu Investitionen in Sportstätten und den nötigen politischen Druck um diese zu erreichten und zu erhalten.
Dazu dann noch eine Gesetzgebung, die ein ehrenamtliches Engagement nicht ständig an den Rand der Illegalität rückt - Sozialversicherung, Anmeldung, … - könnte auch Österreich wieder zu einer Sportnation machen.
Wie aber die Eltern vom TV weg, raus in die Natur bringen? Wie die Kinder dazu animieren in einen Sportverein einzutreten?
Mit Vorbildern, also Spitzensport? Wird nicht reichen, da meist nur Fußballer einer breiten Masse bekannt sind! Bei Schifahrern wird’s schon eng - denn welche Beziehung hat eine Familie mit türkischem Hintergrund zum Wintersport?
In unserer Gesellschaft muss Sport durchgehend verankert werden. Vom Kindergarten bis zur Lehre, von der Krabbelstube bis zur Universität. 
Breitensport muss von der Sozialversicherung getragen werden,  nicht vom Unterrichtsministerium oder dem Sportministerium. Sport ist eine Frage der Gesundheit.
Erst wenn alle in Österreich Interesse an Sport haben, daran diesen persönlich zu betreiben, dann ist der Boden bereit für eine Sportnation Österreich!

Bundeskanzler, Vizekanzler oder Bundespräsident am Fahrrad, beim Morgenlauf, auf den Schiern, am Fußballplatz selber spielend, da könnte man schon ansetzen!!!

Sonntag, 11. Februar 2018

Nur ein falsches Bild - Spiel mit dem Feuer - Kleine Zeitung 12.2.2018


Zum Artikel über Antisemetismus in Graz " 43,3, % der befragten Moslems gaben an, dass dei Juden an ihrer Verfolgung selbst schuld sein, 44,2% empfinden die jüdische Religion als schädlich für die Welt"
und einem Artikel zur Zerschlagung der IS und fortgesetzten Auseinandersetzungen im Nahen Osten.

Zwei Artikel, die ursächlicher nicht miteinander zusammen hängen könnten.
Die Auseinandersetzungen im Nahen Osten, der nicht enden wollende Krieg in Syrien mit der Zerschlagung der IS und andererseits der Antisemetismus in Österreich. Viele Syrer wachsen mit dem latenten Antisemetismus auf, sehen die Zerstörungen in ihrem Land, flüchten nach Europa und sehen die Erklärung im „Weltjudentum“ oder der jüdischen Religion.
Türken sehen die Kurden als Zerstörer ihrer Heimat, Kurden sehen die Türken als Besatzer und flüchten nach Europa. Die arabische Welt sieht den Staat Israel als die Ursache für die Lage der Palästinenser und erklärt die Juden als Todfeinde. Über die Religion kommt die Einstellung nach Europa, die Unterdrückung der Palästinenser wird als eigene Unterdrückung im neuen „Wohnungsstaat“ empfunden.
Und überall sind es die Juden, die als Ursache dargestellt werden.
Dies vermischt mit einem latenten europäischen Antisemetismus und wir haben eine Gemengelage, die manche Einstellungen erklären mag.
Dies heißt aber keinesfalls, dass dies deshalb richtig ist, ganz im Gegenteil. Gerade wir Österreicher dürfen keinen Antisemetismus, egal ob von politisch rechts außen, noch von Flüchtlingen, Religionen o.ä. zulassen. Wer hier seine Zelte aufschlägt, sei es um zu bleiben, oder wieder zu gehen, hat sich an Grundwerte zu halten. Mögen diese vielleicht von Experten diskutiert werden. Antisemetismus jedoch kann nicht akzeptiert werden, er liegt hinter der roten Linie, ganz weit dahinter!


Spiel mit dem Feuer

Seit Jahren tobt der Kampf in Syrien und den angrenzenden Ländern. Nach der Zerschlagung der IS ist die Situation zwar um einen Beteiligten weniger geworden, aber hat dabei nicht an Komplexität oder Brisanz verloren. Kaum war der gemeinsame Feind besiegt ging es wieder darum sich gegeneinander die Köpfe ein zu schlagen.
Der Nahe Osten ist noch immer ein Zentrum der Weltpolitik.
Erdöl, Zugang nach Asien, Hinterhof, Rückzugsgebiet, angestammte Heimat.
Keines der Probleme im Nahen Osten wurde gelöst.
Die Welt ist noch immer vom Erdöl abhängig, der Zugang nach Asien führt über die Arabische Halbinsel, der Nahe Osten ist noch immer Hinterland Rußlands, Rückzugsgebiet und nicht vorhandener Heimatstadt der Kurden und neue Heimat ohne Recht für die Palästinenser für Israelis. Gekrönt mit dem Anspruch der USA als beherrschende Macht ordnend eingreifen zu wollen.
Zu komplex, zu sehr historisch gewachsen und zu multiethnisch sind die Konflikte um einfach gelöst zu werden.

Wir brauchen entweder einen neuen Metternich oder ein neues 1648. Ersterer ist nicht in Sicht und Letzteres war erst nach 30 Jahren - nach der Vernichtung ganzer Landstriche - und totaler Erschöpfung der Mittel möglich. Schlechte Aussichten!

Donnerstag, 8. Februar 2018

Bemerkung zu einem Artikel Seite 3 Kleine Zeitung von Michael Schuen zur Gestalt des Olympiastadions

Heizstrahler zur Eröffnung der Spiele
Auf den ersten Blick ist sie erkennbar, die Verwandtschaft des Olympiastadions in Korea mit der Merkur Arena! Auch in Graz wurden speziell bei der Errichtung Kreise, Ellipsen, Quadrate und Rechtecke in die Konstruktion mit einbezogen. So stellen sich die Sitzreihen von der Rasenfläche aus betrachtet als Rechtecke dar, die Spielfläche ist als Oval ausgestaltet und die Eingangstüren ebenfalls als Rechtecke. Dabei symbolisiert das Oval den Fußball, das Tor auf der Spielfläche das zu erreichende Ziel und die rechteckigen Sitzreihen die Unendlichkeit des Wartens auf den Meisterschaftstitel.
Auch die Position der Merkur Arena - knapp an der Stadtgrenze - symbolisiert die Vereinigung von Stadt und Land.

Es gibt also doch mehr Gemeinsamkeiten zwischen der Steuermark und Korea oder zwischen Pyeongchang und Graz, man muß nur danach suchen ;-).

Donnerstag, 1. Februar 2018

Angekommen


Wie sich die Gesellschaft in knapp 20 Jahren doch verändern kann. Warum? Es ist nicht einmal 20 Jahr her, als ein Interview  meinerseits im ORF, aufgenommen am Tuntenball, dafür sorgte meinen Auschluß aus dem Tanzlehrerverband zu fordern.
Homosexuelle waren krank, pervers und der Kontakt mit ihnen ansteckend. Eigene oder gemischte Tanzkurse unmöglich und der saubere Ruf des Berufsstandes war in Gefahr. 
Heute lädt der Bundeskanzler einen schwulen Regierungschef samt seinem Lebenspartner in die Loge des Opernballs. Heute tanzen auf der Opernredoute - durchaus in der Öffentlich stehende - Frauen mit Ihrer Lebenspartnerin, Ehefrau oder auch Männer mit ihrem Ehemann. Keine Security greift ein, kein Aufschrei in der Gesellschaft, gelebte Normalität.
Denn sie sind angekommen in der Gesellschaft. Menschen eben, mit Adel und Tadel, gelobt und kritisiert nach ihren Taten und nicht nach ihrer sexuellen Orientierung.
Heterosexueller Tanzlehrer mit homosexuellen FreundInnen und Bekannten