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Montag, 24. Juli 2017

Prince Charles oder die verlorene Generation

Ja die 68er, die waren eine tolle Zeit, erzählt man uns zumindest. Es wurde protestiert, demonstriert, make peace not war. Man war als 18 bis 20-jähriger gegen alles was da Rang und Namen hatte. Gegen das Establishment.
Und jetzt? Jetzt muss man um die 30 sein, dynamisch eben und modern, oder um die 70, erfahren und weise. Also ein 68er, gut versorgt durch die Pension, durch den Marsch durch die Institutionen, abgesichert durch eben das Establishment. Oder man muss jung sein, so jung, dass man zur Generation der native Internet-User gehört. Mit PC und iPhone aufgewachsen ist, Facebook und Instagram affin.
Was aber bitte ist mit der Generation dazwischen?
Mit den 50 bis 60 Jährigen? Gehören wir zur vergessenen Generation. Zu jung für die 68er, also nicht mit üppigen Pensionen versorgt, zu jung um zu denen zu gehören, die noch mit 55 oder 58 in Pension gehen zu konnten. Zu alt um am Arbeitsmarkt vermittelbar zu sein. Zu alt, um für die Jungen als modern zu gelten und gleichzeitig zu alt um für die wirklich Alten als jung zu gelten.
Wir, die wir noch mit dem Rechenschieber begonnen haben und in unserer Schulzeit den Wandel zu Taschenrechnern, C-64, Ti 58, Videorecordern und Farbfernsehen erlebt haben. Wir, die einen PC noch im Grundaufbau kennen gelernt haben, die vielleicht noch mit Basic, C o.ä. programmiert haben. Die ihr Taschengeld zuerst mit dem Sammeln von Kastanien für Wildparks und dann mit dem Programmieren von Computerspielen verdient haben.
Sobald aber wir ein Alter erreicht hatten, bei dem heutige Jugendliche oder gerade einmal Erwachsene in der Politik ernst genommen werden, sagte man uns noch so etwas wie: „werde erwachsen, dann reden wir weiter“.
Jetzt sind wir erwachsen, mehr als erwachsen und die Jungen sagen uns, was wollt ihr Alten?
Nicht falsch verstehen! Den Jungen muss man Chancen geben, die, die man uns nicht gegeben hat, unbedingt!!!! Dafür aber uns ins Abseits zu stellen, halte ich für grundfalsch. 
Es darf nicht um Alter, Generation und Versorgungsgrad gehen. Die Motivation, die Ideen und die Bereitschaft umzusetzen sind entscheidend!
Daher liebe Politik sprecht alle an und bezieht alle mit ein!



Freitag, 14. Juli 2017

34 Jahre Nationalratsabgeordneter


Altgediente Politiker verlassen den Nationalrat, oder gründen noch schnelle eine neue Partei. Nach gerade einmal 34 Jahren ist man doch eingearbeitet, kennt jede Ecke des Sitzungssaales, alle Beamten, alle Schlupflöcher, alle Finten und Tricks. Man ist vertraut mit allen Formen von Anträgen, Untersuchungsausschüssen, Abstimmungen und Ordnungsrufen.
Man hat Erfahrung!
Aber eines hat man nicht mehr! Den Bezug zu uns, den Bezug zum normal arbeitenden Österreicher, der ein durchschnittliches Gehalt bekommt, der keine mediale Aufmerksamkeit erhält, wenn er seinen Job verliert, der mit seinen oder ihren Problemen alleine fertig werden muß.
Der eigentliche Hintergrund einer repräsentativen Demokratie kann es doch nicht sein lebenslange Politiker hervor zu bringen! Repräsentativ bedeutet doch auch unterschiedliche Personen in die höchsten Gremien des Landes zu bringen mit unterschiedlichen Sichtweisen, persönlichen Erfahrungen und Ausbildungen. Das Argument, dass der eine oder andere Politiker doch soviel in seiner Zeit bewirkt habe, kann kein Argument sein, denn wir wissen nicht, was sein oder ihre Nachfolger oder Nachfolgerin an Ideen bringt. Vielleicht bessere, mehr oder eben andere Ideen!

Man kann darüber diskutieren ob 2,3 oder auch 4 Legislaturperioden das Maximum sein sollte, aber 34 Jahre sind einfach zu viel. Hier sollte auch die Politik den Zeichen der Zeit folgen, denn die wenigsten von uns arbeitet inzwischen 34 Jahre in ein und derselben Firma im selben Job!

Sonntag, 9. Juli 2017

Mindestbegrünungsdichte

Wir haben drei über 10 m hohe Bäume in unserem Garten, zwei kleinere Bäume und eine Vielzahl an Sträuchern, Hecken und sonstigem Gewächs. Die Folge davon: kein englischer Rasen, aber viel Schatten, Vögel überall, Spatzen, Elstern, Krähen, Eichhörnchen auf den Bäumen, Ringelnattern im Kompost….. und alles auf gerade einmal 1000 m2.
Um uns herum wird gebaut, neu gebaut. D.h. alte Bäume werden gefällt, Sträucher entfernt, ebene Flächen geschaffen. Englischer Rasen wird angelegt und Flächen werden mit Terrassen, Wegen und sonstigem zubetoniert. Keine Bäume, und wenn dann nur niedrige, wenig Sträucher. Die Folge: keine Vögel, keine Eichhörnchen, keine Ringelnattern und kein Schatten. Beschattungssystem, die gebaut werden müssen, Klimaanlagen um die Wohnungen zu kühlen, größere Kanäle, da kein Wasser mehr versickert.
Die Politik hat einst eine Bebauungsdichte eingeführt um eine zu dichte Verbauung zu verhindern.Inzwischen wird verdichtet, nicht nur die Wohnflächen auch der Boden. Leider fehlt uns aber eine Mindestbegrünungsdichte, eine Zahl die vorschreibt wieviel an Grünfläche, Bäume (und nicht nur Bonsais), Sträucher usw. vorhanden sein müssen um unsere so wertvolle Wohnqualität in graz zu erhalten.

Ohne eine Mindestbegrünungsdichte wird es uns gehen wie vielen Städten in den USA. Der Energiebedarf im Sommer zu Kühlung wird höher sein, als der zur Heizung im Winter.  Noch undenkbar, aber bald Realität.