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Mittwoch, 8. Januar 2020

Brennpunktschulen

23 Experten haben knapp vor Weihnachten die Kündigung bekommen, ohne Vorwarnung, ohne Kontakt mit den jeweiligen Schulen. Vor ein paar Wochen haben die Mitarbeiter der SPÖ Zentrale den blauen Brief bekommen und sofort stellte sich die Frage danach, wie man mit den Mitarbeitern denn umgehe.
Derzeit stellt sich die Frage ausschließlich nach der Aufrechterhaltung der Betreuung der Schulen - ein ganz wichtiger Punkt - aber dabei sollten die Menschen, gerade diese 23 Expertinnen und Experten, nicht vergessen werden. Hier geht es um Menschen auf beiden Seiten. Menschen, die sich seit vielen Jahren mit den Schülerinnen und Schülern beschäftigen, Vertrauensverhältnisse aufgebaut haben und Beziehung zu den Eltern über Sprachgrenzen hinweg geschaffen haben. Andererseits um Schülerinnen und Schüler, deren Zukunft uns wichtig sein sollte. Wollen wir doch alle viel lieber Ministerinnen mit Migrationshintergrund, als arbeitslose, perspektivenlose Jugendliche in der sozialen Notversorgung!
Ohne Bildung geht gar nichts im 21. Jahrhundert, keine Jobs, keine Zukunft, kein Heimatgefühl.

Hier muss erstens die Unterstützung erhalten werden, die 23 Expertinnen und Experten - und zwar dieselben - weiter beschäftigt werden, zweitens die Zahl des Unterstützungspersonals erhöht werden, den jeder hier investierte Euro kommt mehrfach zurück und drittens müssen über die Volksschulen hinaus auch die Mittelschulen (Vormals Neue Mittelschulen, vormals Hauptschulen) mehr Unterstützung bekommen. Denn in den Mittelschulen staut sich die Zahl der „weniger erfolgreichen“ Schülerinnen und Schüler und dies unabhängig von der Murseite!

Ministerin mit Migrationshintergrund

Da gehen Haßpostings durchs Internet, da muss eine Ministerin Polizeischutz erhalten, Diskussionen erden geführt über die erste Ministerin mit Migrationshintergrund, die erste Ministerin als Muslime, Ministerin mit Vorstrafen…..
Und was lernen wir davon? Die Wahrheit liegt anscheinend im Auge des Betrachters.
Schauen wir uns einmal an woher die Minister und Ministerinnen und Politiker in Österreich kommen, werden wir schnell feststellen, dass die Zahl der Personen mit „Migrationshintergrund“ nicht gerade klein ist. Manchmal wird dies einfach vergessen, unterschlagen oder bewußt verleugnet. Da befindet sich an der Spitze des Staates ein Van der Bellen, mit Wurzeln in Estland! Da gibt es einen Minister, der bereits in der letzten Regierung Teil des Teams war Heinz Faßmann, geboren in Düsseldorf! Und eben eine Ministerin geboren in Bosnien-Herzegowina!
Jetzt wird der geneigte FPÖ Anhänger einwenden, ja Deutschland ist doch kein Ausland und Bosnien hat doch nichts mit Österreich zu tun!
Falsch! Lernens Geschichte. Deutschland bestand als Deutsches Reich zwischen 1871 und 1945, also gerade einmal 74 Jahre und war davon einige Jahre Gegner Österreichs, bzw. dessen Besatzer (Dabei vergesse ich nicht die Begeisterung vieler Landsleute für das NS Regime)! Österreich hat eine mehr als 1000 Jahre alte Geschichte. Bosnien-Herzegowina war seit 1878 Teil der Österreichisch-Ungarischen Monarchie und die bosnischen Einheiten im 1. Weltkrieg waren die tapfersten der ganzen KuK Armee. 
Die Angehörigkeit zu einer anderen Religionen, als die der Bevölkerungsmehrheit, da hatten wir auch schon Minister die Evangelisch waren, oder einen Bundeskanzler der Jude war!
Und was die Anklage gegen die Ministerin betrifft, ist diese erstens nicht rechtskräftig verurteilt und zweitens ist mir eine Erstverurteilung wegen Verleumdung - ich denke darum geht es - vor der Angelobung lieber, als eine Anklage wegen Korruption nach dem Ausscheiden aus dem Amt!
Vielleicht noch so zum Abschluss, der Vizebürgermeister von Graz heißt Mario Eustaccio, seine Familie stammt aus Italien und ich denke er ist stolz darauf, was seine Vorfahren in Österreich geschafft haben, kann er auch! Ebenso wie die neue Justizministerin!

Eustaccio ist übrigens FPÖ Politiker!

Samstag, 4. Januar 2020

Regierungsprogramm - Breitensport - Sportvereine


Das neue Regierungsprogramm ist gerade erschienen und alle Tageszeitungen stellen seitenweise die Frage „wie stehen Kulturschaffende zum Regierungsprogramm“. Keine Tageszeitung aber widmet sich der Frage nach der Stellung des Sports im Regierungsprogramm?
Keine Funktionäre, keine Sportler, keine Breitensportler werden befragt, wie denn die neue Sportstrategie der Regierung ankommt?
Dabei ist dem Sport durchaus Raum im Programm gewidmet. Ab Seite 29 beschreibt dieses ausführlich, wie in Zukunft Sport in Österreich gefördert werden soll und welchen Stellenwert der Sport in allen seinen Ausprägungen haben soll.
Der BSO soll eine erweiterte Kompetenz im Sinne der Koordination und Führung des organisierten Sportes zukommen, das Fachverbandswesen soll professionalisiert werden, Inklusion und Nachhaltigkeit sollen ebenso verstärkt und als zentrale Kriterien betrachtet werden wie Gendergerechtigkeit. Also durchaus wichtige Punkte.
Trendsportarten werden explizit angeführt und sollen gezielt gefördert werden, das Alltagsangebot in Kindergärten vergrößert und österreichweite Konzepte für Schwimmkurse erstellt werden. Der Breitensport soll weiter gefördert werden. Alles durchaus positive Aspekte!
Das Regierungsprogramm bleibt, wie die meisten Sportorganisationen, im Vereinssport hängen und beachtet die Vielzahl an Breitensport jenseits der organisierten Vereine mit keinem Wort. Die tausenden Österreicher, die am Wochenende ihre Wanderungen unternehmen, mit dem Fahrrad die Gegend erkunden, am Schimmteich oder Freibad herumplantschen, oder am Abend das Tanzbein schwingen. 
Viele der eigentlichen Breitensportarten finden aber außerhalb der Vereine statt, ohne Lobby, ohne finanzielle Unterstützung und teils mit einer Besteuerung, die einen weiteren Ausbau des Programmes verhindert.
So werden Opernbesuche, doch eher eine Vorliebe der gesetzteren älteren Generation, mit einer verringerte Mehrwertsteuer belegt, Hip Hop Tanzkurse für Kinder aber mit 20%. In manchen Städten in Österreich muss sogar eine eigene Steuer für Bewegung bezahlt werden! Die Lustbarkeitsabgabe auf Tanzveranstaltungen! Wer sich nicht bewegt zahlt 10%, wer sich bewegt bis zu 33%! Inwieweit nach dieser Logik der Opernbesuch „Lust“ bereitet, überlasse ich jetzt den Lesern!
Es wird also Zeit, dass 

  1. Sportschaffende zum Regierungsprogramm befragt werden, damit die zukünftige Reinigung sieht, dass auch hier Interesse an der Zusammenarbeit besteht
  2. die Regierung in der Umsetzung, gerade im Breitensport, über den Tellerrand der Vereine blickt. Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.