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Mittwoch, 29. April 2020

Wir leben nicht vom Brot allein

Dank unserer guten Versorgung brauchen wir uns - trotz Hamsterkäufen - in Österreich nicht davor zu fürchten in Zeiten der Krise zu verhungern. Vielleicht müssen wir den einen oder anderen Tag auf einen Nachschub von Germ oder Klopapier verzichten, aber für beide Produkte gibt es Alternativen!
Aber - das sagt uns schon so ein altes Buch, genannt Bibel - der Mensch lebt nicht vom Brot alleine. Da gibt es mehr, dass wir brauchen um zu leben, zu überleben und noch mehr um glücklich zu sein.
Eines dieser Lebens-, dieser Überlebensmittel ist der Tanz.
Egal ob alleine, paarweise, und der in der Gruppe, ob zuhause, in der Tanzschule, am Ball, in der Disko oder einfach nur am Strand. Tanz ist Ausdruck unserer Lebensfreude, Tanz ist Bewegung, Tanz ist Gruppendynamik, Tanz ist sozialer Kontakt, Tanz ist Sprache, Tanz kann alles sein. Tanz ist alles, alles für uns, die wir uns täglich damit beschäftigen, den Tanz praktizieren, ihn lieben, ihn unterrichten und davon leben. Tanz ist für viele tausende Österreicher ihr Hobby, ihre Freizeitbeschäftigung, ihr Sport und ihre Leidenschaft.
Wir alle leben Tanz und wir hungern.
Wir hungern seit inzwischen 6 Wochen und wir suchen jede Gelegenheit unseren Hunger zu stillen. Wir machen livestreaming, tanzen miteinander im Internet, machen Videos, zeigen Schritte, machen alles was möglich und erlaubt ist. Aber trotzdem bleibt unser Hunger aufrecht, denn all dies ist wie Astronautennahrung, hoch konzentriert vielleicht, geschmacklos, gerade genug um uns am Leben zu halten.
Aber lange werden wir es nicht mehr aushalten, lang können wir nicht mehr hungern!
Wir, die Tänzerinnen und Tänzer, brauchen dringend eine Perspektive, wir müssen wissen wann wir wieder eine Chance haben zu tanzen! Damit wir zumindest etwas machen, dass auch mit dem Tanz möglich ist: Traumtänzer zu sein und über den Wolken herumzutänzeln uns vorzustellen wie wir wieder tanzen, alleine, mit Freunden, mit Bekannten, mit Unbekannt, ganz egal, einfach nur TANZEN!

Bleib daham und kauf regional


Kaufen wir doch unsere Produkte vom Bauern um die Ecke, bauen wir unsere eigene Industrie für Schutzmasken, Gummihandschuhe, Beatmungsgeräte, Intensivbetten, Schutzmäntel, Plastikmasken, …. usw. auf. 
Guter Ansatz, aber er geht irgendwie zu weit! 
CO2 Ausstoß zu besteuern, gut, damit sollten wir leben können und damit werden auch manche Produkte teurer, die nicht aus der Umgebung kommen. Manches Fleisch wird mehr kosten, selbst vom Bauern ums Ecke, da seine Futtermittel vielleicht aus Italien, Argentinien oder Brasilien kommen. Manche Tomate wird teurer, die eben aus Israel oder Spanien kommt und mancher Supermarkt wird kleinere Regale brauchen.
Wie weit aber wollen wir damit gehen? Dann wäre es doch auch gerechtfertigt zu sagen Urlaub im eigenen Land!? So wie die Bundesregierung es jetzt vorschlägt!
Aber ist es nicht schizophren, wenn wir gleichzeitig fordern, dass die Deutschen Gäste nach Österreich dürfen?
Wenn wir dann - wie gestern gehört - in so vielen Bereichen der Umwelttechnologie Weltmarktführer mit unseren Betrieben sind, wie sollen wir dann diese Technologie exportieren, wenn die anderen Ländern auf ihre eigene Technologie setzen? Weltmeister für Österreich? Wie klein kann dann ganz schnell die Welt werden!
Sollten wir nicht den Aspekt der Welt immer mitbedenken, oder zumindest den Europas? 
Sollten wir uns hier nicht besser abstimmen und miteinander arbeiten, mehr als bisher und nicht weniger.
Heute betrifft uns Corona in Österreich, morgen in Europa und nächste Woche werden wir feststellen, dass uns Corona in Afrika mindestens so stark beschäftigen wird, wie in Deutschland oder Schweden! Und dasselbe gilt für Südamerika!
Regional und Global sind keine Gegensätze sondern Teile eines großen Puzzles!

Was ist wirklich wichtig

Noch 34 Tage Unterricht bis Schulende, jeder Tag muss genutzt werden! Kinder haben viel Zeit verloren, ihre Entwicklung wird deutlich hinter allen Kindern der letzten Jahre zurück liegen. Ein Übertritt an andere Schulen wird unmöglich sein, besser alle sollten die Schulklasse wiederholen um den Stoff der letzten Wochen nachholen zu können!?
Diesen Eindruck bekommt man, wenn man manche Kommentare oder Leserbriefe in diversen Zeitungen liesst. Nichts davon ist richtig, nichts davon ist real!
Würde es stimmen, müsste Italien eine totale Verdummung bevorstehen!!
Was jetzt wichtig ist, wenn wir die Schulen schon unbedingt aufsperren wollen, ist Bewegung, Musik, Unterricht auf der Basis Distance Learning und Unterricht über das Corona Virus und wie es allen damit gegangen ist.
Jetzt sinnlos zu versuchen „verlorenen Stoff“ nachzuholen, würde bedeuten Distance Learning hätte nicht stattgefunden, hätte nicht funktioniert! Jeder Unterricht der Lehrer in den letzten Wochen über Internet wäre sinnlos und unnütz gewesen, die Bemühungen der Eltern ohne Sinn und Verstand! Warum hat man dies dann überhaupt gemacht, warum die Bemühngen, warum freie Laptops an die Schüler? ja einige Schülerinnen und Schüler wurden nicht erreicht, wenige um die man sich kümmern muß! Aber gibt es die nicht auch im Regelschulwesen? Gibt es nicht auch die notorischen Schulschwänzer, bei deinen weder Bestrafung der Eltern, noch Sozialhilfe etwas bringen? 
Bewegen wir doch unsere Kinder gerade jetzt! Raus in den Schulhof und Bewegungseinheiten, es muss ja nicht Fußball sein, es geht auch ohne Kontakt!
Musikunterricht, ja warum denn nicht, man muss ja nich unbedingt singen! Musik hören und lernen was ein Rhythmus ist, was Schlaginstrumente sind oder wie ein Orchester funktioniert! Kulturland Österreich, welch ein Niedergang!
Und wie sieht es mit den Kindern aus, wie haben sie die Zeit überstanden, wenn sie schon die letzten Wochen nicht mit ihren Freunden und er Schule darüber reden konnten, dann bitte ist jetzt die Zeit dazu und wo? Na in der Schule! Fürs Leben lernen wir doch, oder?

Bonus für Pflegekräfte - falsches Zeichen

In Deutschland steht der Beschluss, in Österreich wird darüber diskutiert. Pflegekräften und Handeslangestellten sollen einen Bonus zu bekommen. Wofür? Dafür, dass sie in den Zeiten der Corona Krise ihren Job gemacht haben! Könnte man so sagen und eigentlich verlangt man dies von jedem Mitarbeiter, Angestellten, Arbeitr, eben einen Job zu machen und dafür auch eine Bezahlung zu bekommen. Was aber veranlaßt uns jetzt dazu einen Bonus gut zu heissen? Was haben diese Berufsgruppen jetzt anders gemacht, als vor 6 Monaten oder im letzten Jahr? Nichts haben sie anders gemacht, aber warum dann der Bonus!
Ganz einfach es ist unser schlechtes Gewissen! Jetzt auf einmal sind Pflegekräfte und Handelsangestellte in allen Medien, wird über ihre Arbeit, ihre Aufgaben berichtet. Jetzt wird uns klar, dass sie für ihre Aufgaben zu wenig verdienen, für ihre Verantwortung viel zu gering entlohnt werden! Und was tun wir - geben wir einen Bonus. Picken wir ein Pflaster drauf und wird schon wieder gut! Anstatt die Ursache zu behandeln, die schlechte Entlohnung! Wenn wir wirklich helfen wollen, wenn wir uns wirklich bedanken wollen, dann reden wir über die Entlohnung der Pflegekräfte und Handelsangestellten! Aber vergessen wir dabei nicht, dass dies auch uns etwas kosten wird - höhere Preise im Lebensmittelhandel und höhere Kosten in der Sozialversicherung! Nicht auf die Unternehmen ausreden, auch die müssen überleben können! Aber hier zeigt sich eben die Solidarität dann wirklich!


Mittwoch, 1. April 2020

Unternehmer - Risiko - Verantwortung

In den letzten Tagen fordern immer mehr Unternehmerinnen und Unternehmer so schnell wie möglich wieder in den Normalbetrieb zurück zu kehren. Sie nennen Schweden als Beispiel und berufen sich auf „Herdenimmunität“, „Durchseuchung“ und Schäden, die jenseits von Corona für die Menschen vorhanden sind, wie Arbeitslosigkeit, häusliche Gewalt u.ä. Mitunter werden Vergleiche zu „normaler Grippe“ oder anderen Epidemien oder Pandemien der Vergangenheit gezogen und damit Corona relativiert.
Manchmal erscheinen diese Forderung hart und wenige einfühlsam.
Was ist aber der Hintergrund dafür? Jetzt könnte man einwenden, dass Unternehmerinnen und Unternehmer prinzipiell herzlos seien und generell nicht auf ihre Mitarbeiter schauen, dies wäre aber eine vollkommene Verkennung der Tatsachen.
Die eigentliche Ursache kann einerseits in der Angst um die eigene Existenz sein, eine verständliche Angst, und andererseits der Umstand, dass es Unternehmer gewohnt sind Risiken einzugehen. Diese Bereitschaft zum Risiko, zum mehr oder weniger einschätzbaren Risiko, ist ein wichtiges Kriterium, um sich als Selbständige/r behaupten zu können. Dieses Risiko ist und sollte aber ausschließlich auf sich selbst beschränkt sein und hier ist das Problem. Als Unternehmer, Unternehmerin ist man das Risiko gewohnt! Dieses Risiko kann man aber immer nur für sich selber eingehen. Ich kann entscheiden, ob ich etwas produzier, verkaufe oder anbiete und auf Einschätzung und Erfahrung hoffen. Dieses Risiko kann ich aber nicht für den Anderen, für die Andere eingehen. 
Hier ist Zurückhaltung gefragt und Mitverantwortung. Verantwortung, die ebenfalls Teil des Unternehmertums ist. Ohne diese Verantwortung den Mitarbeitern und der Allgemeinheit gegenüber ist Unternehmertum ebenfalls nicht zu denken.
Daher ist gerade jetzt dieser Aspekt der, der Verantwortung der zentrale Aspekt.
Das Risiko muss minimiert werden, so weit es irgend geht und dies versucht die Regierung mit ihren Maßnahmen zu erreichen.

So schwer es auch sein muß müssen wir als Unternehmer zu Unterlassen werden aus Verantwortung gegenüber der Gesellschaft.