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Samstag, 30. Juli 2016

Promi sein ist nicht leicht

Bereit zum Abflug in den Urlaub. Zur Mittagszeit geht es ab nach München vom Flughafen Graz aus. Auch wenn man manchmal über eine gewisse Provinzialität meiner lieben Heimatstadt lästern kann, der kleine Flughafen hat seine Qualitäten. Kurze Wege, überschaubare Gates, persönliche Atmosphäre. So wird man von der Security persönlich begrüßt und hat eine Wartezeit von 0 Minuten. Ein Kaffe vor dem Boarding nur 15 m vom Gate entfernt, herrlich! Entspannend.
Der Flughafen füllt sich, ein paar mehr Fluggäste machen sich bereit für München. Fast unscheinbar in grauem T-Shirt, ohne Gepäck wandert ein junger Mann vorbei, hinunter in die Toilette. Hah, keine Chance, ich habe ihn erkannt, ein Blick genügt - Andreas Gabalier - unterwegs zu seiner Show in München. Sichtlich bemüht nicht aufzufallen verschwindet er schnell zum Kaffe um sich selbigen zu holen. Ganz hinten im Eck hinsetzen, Rücken zu den anderen Gästen, man will vielleicht einmal seine Ruhe haben?
Keine Chance, zwei Gäste haben ihn außer mir noch erkannt. Ein Ehepaar, die Frau sichtliche aufgeregt, aber nicht sicher ob er es denn wirklich ist? Der Mann wird vor geschickt, schleicht sich an, geht seitwärts vorbei, zufällig nach unten blickend, wieder zurück, ein weiteres Mal vor und kommt mit der Gewissheit des Wissenden zurück. Er ist es! Der Star!
Wie aber an ihn ran kommen, wie ihn ansprechen, vielleicht ein Foto mit ihm, wie kann der Urlaub besser beginnen, als mit Andreas?
Boarding! Ist er vielleicht im selben Flieger, sitzt man vielleicht neben ihm? Nein sicher nicht, er wird in der Business Class fliegen, nicht Economy! Das Ehepaar wartet, bis alle anstehen, wartet weiter, vielleicht sieht man wie er einsteigt, kann ihn anreden. Nein anscheinend doch nicht, er sitzt noch immer. Auch das Ehepaar muss am Boarding Schalter vorbei zum Flugzeug gehen. Ja gehen, denn der Flughafen ist klein, ein Spaziergehflughafen sozusagen. Und da er kommt doch, betritt das Flugzeug und er setzt sich in die Economy Klasse, fliegt wie einer von uns. Ein Star im selben Flugzeug!
Landung in München. Jetzt kommt er nicht mehr aus. Der Bus bringt alle zum Terminal und jetzt ist es um ihn geschehen. Das Paar pirscht sich an, stellt sich neben ihn und :"Na wenn man die Gelegenheit hat muss man sich schoneinmal zum Gabalier stellen!". Ende mit der Entspannung für den Star. Er nimmt es gelassen, freundlich, entspannt, aber man merkt, leicht ist nicht ein Star zu sein.

Business oder Economy

Ich war immer der Meinung, ich bin kein Mensch, der besonders auf Luxus steht. Ich brauche keine 300 m2 Wohnung, keinen Mercedes und keine Designerjeans, ich lebe bescheiden, gut, aber der Luxus reizt mich nicht wirklich. War ich zumindest der Meinung.
Bis heute!
Was war geschehen?
Ein Flug nach Seoul hat mein Weltbild erschüttert. Da war zuerst der Flug von Graz nach München, nichts besonderes, lediglich einer der Stars der österreichischen Musikbranche war mit im Flieger - dies wird eine andere Geschichte! Dann die Ankunft in München, auf zum Gate H 18 zum Check in in 35 min. Und dann die Überraschung - Herr Klaus Höllbacher, sie haben ein gratis Upgrade auf die Business Class bekommen. Ups, ich! Ist mir ja noch nie passiert.
Könnte ich bisher aufgrund meiner vielen Flugmeilen die Vorzüge der Business Lounge genießen, so war ein Upgrade bisher nie Teil meiner Flüge. Und dann noch auf einem 10 h Flug!
Allein das Boarding! Kein Anstellen, direkt vorne in den Flieger, gleich hinter der First Class. Nur 2 Sitze nebeneinander, reichlich Platz nach vorne, großer Bildschirm, wow.
Zur Begrüßung gleich mal ein Glas Sekt, Schlafmaske, Kopfkissen, Decke, Socken, Hausschlapfen, Zahnbürste, alles bereit für den Flug. Abendessen zur Auswahl, Besteck aus Metall, Servietten aus Stoff, ein Glas Wein dazu, ein Kaffe hinten dran, zwei kleine Schokopralinen zum Abschluß. Wow.
Aber dann kam der pure Luxus.
Der Sitz verwandelt sich zu einem Liegestuhl und weiter zu einem Bett! Füße ausstrecken, flach liegen, ohne Knie des Hintermannes im Kreuz, Platz genug um sich umzudrehen, ohne die ganze Reihe zu stören, herrlich. Richtig schlafen im Flugzeug. Wow.
Das Entertainment Programm umfassend von Filmen bis zu Spielen und ein Kopfhörer aus einer anderen als der mir bekannten Preisklasse. Auf einmal blendet sich das Umgebungsgeräusche aus und man taucht ein in den Film. Wow.
Und jetzt? Immer Business? Nein leider nicht, es wird sich nicht so oft wiederholen, aber jetzt weiß ich zumindest wofür ich meine Flugmeilen einsetzen kann und warum man so gerne länger fliegt!
Danke an Lufthansa und gerne einmal wieder.


Mittwoch, 20. Juli 2016

Pokemon Go - Hype oder Hysterie

Ein neues - nein ein altes - Spiel zieht seine Kreise in Österreich, Pokemon. Bereits vor 20 Jahren ein Renner, damals noch auf Nintendo, findet das Spiel inzwischen seinen Einzug in die augmented reality. Realität und Spiel verschmelzen miteinander - wenn auch nur auf sehr geringem Niveau - die Spieler sind in einer anderen Welt.
Aber sind dies nicht alle Spieler, egal welches Spiel sie gerade spielen!
Was macht uns eigentlich Angst? Und mit uns meine ich die, die über 25 Jahre alt sind und nicht spielen! Ist es die Sorge um die Jugendlichen, die plötzlich auf der Kreuzung stehen bleiben und ein Pokemon einfangen, oder mit einem Ball bewerfen. Jugendliche, die dabei vergessen wo sie sind? Oder sind es die Kämpfe, die die Pokemon im Trainingslager oder später gegeneinander austragen? Ist es der Umstand, dass die Spieler nur mehr ihr Handy in der Hand haben und ständig nach Pokemons suchen?
Ich denke leider nein, wenn auch all diese Dinge wichtig sind!
Es ist unser Unwissen, unser Unwissen um das Spiel selber und die Angst, dass hier eine Parallelwelt entsteht, von der wir keine Ahnung haben.
Dabei sollten wir uns viel größere Sorgen machen um Spiele, die das Töten der Gegner mit immer moderneren Waffen zum Gegenstand haben, Spiele, die den 2. Weltkrieg neu spielen lassen, um vielleicht Hitler zum Sieg zu verhelfen. Spiele, die das Töten in immer realistischerer Form umsetzen und Jugendliche faszinieren.
Pokemon ist nicht mehr als ein Spiel der Pfadfinder auf der Suche nach Verstecken. Am Ende bewerfen sie sich mit Wasserbällen.
Die Spieler kommen zumindest raus aus Ihren Zimmern, lernen ihre Stadt, ihre direkte Umwelt kennen, tun sich zusammen, um besser die Pokemons zu suchen um sie miteinander zu trainieren. Sie reden vielleicht nicht miteinander, aber auch dies ist ein Zeichen der Zeit! Es wird nicht geredet, es wird gechattet, gefacebooked, gewhatsupped oder gepokemond. Auch eine Form der Kommunikation.

Also sehen wir es nicht ganz so kritisch und widmen wir uns wieder den wichtigen Dingen, nämlich der Jugend eine Zukunft in einem geeinten friedlichen Europa zu ermöglichen.

Sonntag, 17. Juli 2016

IDO what are we and what are we doing?

During the last days I was working on a short description of IDO (International Dance Organization). I was thinking about how I can describe what the IDO is doing, which dance categories the IDO is covering and how many countries and dancers are part of this organization.
Then the tragical terror attack in Nice happened and a few days later the military occupation in Turkey.
And then it was quite clear for me
IDO is more than all of this. IDO is a family of dancers, dance teacher, coaches, presidents, national members, presidium members, judges, adjudicators, scruteneers. A big, big family, a family around the world.
A family which will first of all contact their friends and members in the countries, to ask „is everything okay with you?“ „are you okay?“ „is your family okay“.
It was the same when one year ago a crazy car driver was killing 4 people in Graz, when the military occupation in Turkey took place, or something else occurred in the world. We – the IDO family – was first of all asking our friends!
So we are more than an organization of people who are sharing the same hobby or the same sport. We are sharing also the opinion that dancing is more than sport dancing is also a way to connect people. Connecting people over the borders of countries, politics, religion and skin color.
South African Hip Hoppers with Danish Disco Dancers, Italian Salsa Dancers with Canadian Tap dancers, Russian Tango Argentino dancers with German Breakdancers. Dance is art and sport without borders. A way to respect people coming from different backgrounds, but sharing the same spirit.

So the IDO is a dance organization, like some others in world, but it is more, it is the biggest dance family in the world.

Donnerstag, 14. Juli 2016

Manchmal muss der Berg zum Propheten kommen

Es gibt Religion und es gibt Tradition. Manchmal ist die Unterscheidung ganz klar, aber doch nicht greifbar, vor allem für die Gläubigen der jeweiligen Religion. Örtliche Traditionen wirken so stark in die Religion, dass ein dicht gewobenes Geflecht entsteht, dass auf Hörensagen, Überlieferung und „es war schon immer so“ beruht.
Davon ist keine Religion ausgenommen. Weder „unser“ katholische Glauben, noch der der bei uns lebenden Moslems.
Der große Unterschied besteht in dem Umstand, dass Religion in der westlichen Tradition - schon wieder die Tradition - keinen bedeutenden Stellenwert in der Gesellschaft spielt. Nicht mehr spielt! Dies kann man unterschiedlich bewerten, je nach politischem Standpunkt, aber es ist „die normative Kraft des Faktischen“.
Dies ist in nur geringer Weise im Islam vorhanden. Hier spielt die Religion und vor allem die Tradition, direkt in den Alltag der Gläubigen ein.
Die Folge davon ist -  in den „traditionellen“ Gruppen - eine eklatante Benachteiligung von Mädchen und Frauen. Da kann man argumentieren, dass auch in der westlichen Gesellschaft die Gleichberechtigung nicht erreicht wurde und in aufgeklärten Gruppen dies nicht der Fall ist.
Auch hier trifft „die normative Kraft des Faktischen“ auf die Theorie.
Die „Tradition“ zu bekämpfen, stellt sich für alle Beteiligten sehr schnell als unmöglich heraus. Die einzige Form ist es, neue Angebote zu schaffen. Angebote die eine Integration fördern können, also Schwimmkurse, Tanzkurse für Mädchen, mit Lehrerinnen, ohne Männer oder Burschen. Sozusagen „Halal Schwimmkurse und Tanzkurse“, die aber auch für Katholikinnen, Atheistinnen, Protestantinnen …. offen sind. 

Denn wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, muss eben der Berg zum Propheten kommen.

Mittwoch, 13. Juli 2016

Nursery teacher glues the mouth of a child with a tape in Kindergarden.

That was a headline in an Austrian newspaper some days ago.
A shitstorm starts, the nursery teacher was removed from her position, but also some other nursery teachers said that they understood her. To much children, to less teachers, no other support team.
Something is wrong in our educational system in Austria. 
We have the same problems in Kindergarten, primary, secondary school as well as at the university. Our educational system is not fitting to the problems we have in the 21st century, we have to find new ways.
So let`s look for best practice systems in other countries.
In all international rankings there is Southkorea always on 1st or 2nd place, so lets use the Korean system to develop our educational system!?
Or maybe not?! The school children are one hour before the school starts in school to learn for the lessons, they are in private schools after school to learn more, to get better marks to reach the next level. They have to be good enough to get to the best secondary school, to have a chance for the best university, to get a good job. They learn as much as they can, but are they able to use all the knowledge? They have no leisure time, no time to play with other childs, no time for sports. Is that what we want? No, I think absolute not.
So take Finnland!
They are great. The parents are part of the school system, they cooperate with the school. Teacher is a prestigious job, the social hierarchy is different, more equal than in Austria. The number of children who are not able to communicate in Finnish language is much less than in Austria. The schools are much more related to the town and the people who are living in that region. They have a support team in the school, great system, for Finnland.
The only problem for Austria: we have to change our society which will take 2 or 3 generations, which means about 100 years. 
We have another hierachy, teacher is not a prestigious job, we have no support team in the school, we have a lot of bureaucracy in the schools, the schools are payed by local authority, the teachers by the government or the country, depending on the school….So Finnland is not a realistic best practice model.
We have to find our own model, our own way! 
Let`s ask the people who are the experts. The teachers, university professors, the nursery teachers what is necessary for a better educational system. Maybe one secretary in the school to do all the paper works, which are now on the shoulders of the teachers. Then they have more time for the students or childs? But this is only an idea. I am not an expert!

And by the way, someone who did not teach during the last 20 years is also not an expert any more. Stop to ask the theorists, ask the people at the front, the teachers!

Samstag, 9. Juli 2016

Wir brauchen den Mut Tempo heraus zu nehmen - zum Artikel in der Kleinen Zeitung vom 9. Juli 2016

Problem im Kindergarten, Kindergärtnerin klebt Kind den Mund zu - Aufregung, Shitstorm, Verständnis.
Egal in welche Ebene der Bildungsvermittlung man sich in Österreich auch umsieht, überall herrschen dieselben Probleme. Egal ob im Kindergarten, Volksschulen, NMS, AHS, Universitäten. Unser Bildungssystem ist reformbedürftig, den Anforderungen der Zeit nicht mehr gewachsen. Der Schluß daraus, wir suchen uns Vorbilder, Staaten, die laut internationalem Ranking Schule und Erziehung besser umsetzen. Auf den vorderen Plätzen fast immer Südkorea, also ein Vorbild!? Oder doch nicht ganz? Kinder kommen eine Stunde vor Schulbeginn in der Schule, lernen bis in die Nacht hinein um alle Anforderungen zum Aufstieg in die nächste Schulform, die beste Mittelschule zu schaffen, um in der besten Universität zu studieren und anschließend zwar viel Wissen zu haben, das aber keiner anwenden kann. Keine Freizeit für die Schüler, enorme Kosten für die Eltern. Also kein Vorbild!
Also Finnland?!
Die Lehrer haben hohes Ansehen, die Gesellschaft investiert viel Zeit in die Schule, Eltern engagieren sich, sind Teil des Unterrichtssystems. Die Gesellschaft ist hierarchisch flach aufgebaut, die Zahl der Kinder nicht finnischer Muttersprache ist gering. 
Hurra ein Vorbild!? Nein, nicht ganz, denn dazu müßten wir zuerst die ganze Gesellschaftsstruktur in Österreich ändern. Nicht dass dies nicht ein Ziel wäre, aber ich würde einmal 3 Generationen ansetzen, bis auch nur ein Teilumbau möglich wäre, also kein Vorbild für die nächsten 100 Jahre.
Also was tun?
Fragen wir doch einmal die, die es betrifft, die Kindergärtnerinnen, Lehrerinnen, Professorinnen, die, die täglich damit zu tun haben. Lassen wir die Theoretiker einmal außen vor. Bauen wir die Bürokratien ab, oder verlagern wir doch die Büroarbeit der Unterrichtenden vom Klassenzimmer ins Büro. Eine Sekretärin, die den Büroalltag erledigt und die Unterrichtenden von allen bürokratischen Arbeiten befreit. Es wäre vielleicht ein Ansatz, aber dann bitte die Betroffenen fragen, ich bin kein Experte! Übrigens die, die vor 20 Jahren letztmalig unterrichtet haben auch nicht mehr!

P.S.: Absichtlich nicht gegenderd, da Unterricht meist weiblich, die Theoretiker meist männlich sind!