Es sind gerade einmal 70 Jahre, seit der 2. Weltkrieg endete. 70 Jahre in denen sich die Welt, und vor allem Europa, entscheidend verändert hat. Das Europa der offenen Grenzen hätte sich 1945 wohl niemand vorstellen können oder hätte es erwartet.
Die Generation nach 1945 hat hier eine großartige Arbeit geleistet, dafür gebührt ihr Respekt und Anerkennung.
Es hat sich auch viel in den Köpfen der nachfolgenden Generationen geändert. Heute ist es in Österreich erstmals möglich darüber zu reden, was Österreich als Teil der NS Industrie und NS Vernichtungslager „geleistet“ hat.
Endlich kann darüber geredet werden, dass Österreicher nicht nur Opfer, sondern in großer Zahl auch Täter waren. Österreich und seine Bewohner sind mitverantwortlich für den Tod tausender Mitbürger und Mitbürgerinnen aus dem eigenen Land!
Sie waren es, die nicht nur zugesehen, sondern mitgeholfen haben, die Tötungsmaschinerie im Gang zu halten.
Lange Zeit wurde uns vorgemacht, wir seien ersten Opfer „Hitlerdeutschlands“ gewesen. Ja ein Teil der Bevölkerung sicher, die Widerstandskämpfer, Juden, Roma, Homosexuelle, Zeugen Jehovas, ja die waren die ersten Opfer. Aber viele waren Täter. Täter, die nach dem Ende des Weltkrieges sehr schnell wieder Teil der angesehenen Gesellschaft waren. Die sich versteckt hielten hinter Ausreden und einem Rechtsstaat, der sich all zu leicht auf diese Ausreden berufen konnte.
Dieser Bodensatz an Fremdenfeindlichkeit, dem in Österreich nie wirklich begegnet wurde, dient jetzt machen Parteien als Grundlage ihres Erfolges.
Die Nichtaufarbeitung der Geschichte Österreichs fällt gerade jetzt auf die Großparteien zurück, die sich nach 1945 nicht wirklich damit befasst haben.
Und wer kann denn heute einem Herrn Marko Feingold mit seinen über 100 Jahren zuhören und danach meinen „irgendwann muss es genug sein mit der Beschäftigung über die NS Zeit“!
Es kann nie genug sein, wenn wir es nicht noch einmal erleben wollen.
Es kann nie genug sein, wenn wir es nicht noch einmal erleben wollen.
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