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Dienstag, 7. April 2015

Das Heer muss nicht attraktiv sein - zum Beitrag von Christoph Schwarz in der Presse vom 29.3.2015

Wir zählen gerade einmal ein paar Jahre seit der Volksabstimmung über die Zukunft des Bundesheeres. Die Bevölkerung hatte entschieden das Milizsystem beizubehalten und kein Berufsheer einzurichten. Das Rote Kreuz hätte ansonsten keine Nachwuchs mehr, die Krankenfahrten seien sonst nicht mehr durchführbar, da mit dem Ende der Wehrpflicht auch die Verpflichtung zum Zivildienst wegfallen würde, so die Argumentation.
Eine Veränderung der Inhalte der Wehrpflicht wurde angekündigt! WLAN in allen Kasernen, mehr Sport, Badeschlappen, die auch nach der Wehrpflicht zuhause verwendet werden dürfen. Attraktivierung des Heeres! 
Alles nett, klingt gut und ist sicherlich geeignet die Stimmung in einem Studenten- oder Lehrlingsheim zu heben.
Was hat aber all dies mit dem Bundesheer zu tun?
Anscheinend ist die Politik nicht mehr in der Lage das Bundesheer in seiner Existenzberechtigung argumentativ zu begründen.
Wo bleibt die militärische Landesverteidigung? Die Verteidigung unserer Werte? Die Verteidigung des Staatsgebietes oder die der Bevölkerung? Gegen wen? Wie wärs mit Terroristen, dem IS, Boko Haram….
Ach ja, die sind weit weg und wir sind ja nur von friedlichen Ländern umgeben. Was interessieren uns schon die Probleme der Länder, die näher an den militärischen Unruheherden liegen? Was interessieren uns die Menschen, die vor dem Terror fliehen? 
Würden alle Länder so denken, hätten wir die Bedrohung direkt vor unserer Haustüre.
Es ist dem Österreicher des 21. Jahrhunderts schwer zu begründen, warum wir ein Bundesheer brauchen, wenn 70 Jahre des Friedens hinter einem liegt und hoffentlich auch noch vor uns.
Achtung! Es spricht niemand von militärischer Hochrüstung. Wir sind nicht die USA oder China, aber eine funktionsfähige Landesverteidigung stellt sogar für den Vatikan einen Wert dar. Warum also nicht auch für Österreich.
Neben der Bedeutung für die Landesverteidigung gibt es sicherlich noch eine Vielzahl weiterer Begründungen für das System der Wehrpflicht. Angefangen von der Vermittlung von Selbständigkeit und Werten, der sozialen Durchmischung in den Kasernen  und Vermittlung neuer Kompetenzen bis zur körperlichen Fitness oder der Durchuntersuchen bei der Stellung.
Sollte es also nicht die Aufgabe der Politik sein, den Wählerwillen umzusetzen? 
Und war es nicht dieser eine Wehpflicht zu erhalten! 

Dann aber bitte auch finanziell entsprechend ausstatten und nicht aushungern und so tun, also ob man eh was tun würde.

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