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Freitag, 16. Oktober 2015

Realismus - Populismus

Forderungen gibt es viele in den Zeiten der Flüchtlingskrise. Hotspots, Grenzzaun, Rückschiebung, Sicherheitszonen ….  viele monokausale Lösungsversuche. Was fehlt, ist die Frage nach der Umsetzbarkeit der Vorschläge.
Hotspots: Soweit derzeit den Medien zu entnehmen ist, sollen dort Flüchtlinge von internationalen Beamten kontrolliert, registriert und eingeteilt werden in Asylwerber und „keine Chance“ auf Asyl. 
Würde man einen Flüchtling fragen was er davon hält, würde er wahrscheinlich: der eine 1) hätte er eine gute Chance hat anerkannt zu werden, versuche ich vielleicht dort hin zu gelangen, wenn ich dann in mein Zielland gebracht werde. Wenn nicht, versuche ich es gleich selber. 
2) Habe ich keine Chance, werde ich entweder lügen, wenn ich hinkomme, oder mich gleich in mein Zielland aufmachen und dort mein Glück versuchen. 
Dauert bei uns schon die Kontrolle ob jemand Asyl beantragen kann einige Tage bis Wochen, wird dies in den Hotspots nicht schneller gehen. Wo bringt man die Flüchtlinge dann unter? In Camps, die die jeweiligen Länder aber nicht wollen? 
Die Personen, die nicht aufgenommen werden, sollen zurück geschickt werden. Wohin? In die Türkei, in der sich schnell einmal neue Flüchtlingslager bilden werden, denn was soll denn die Türkei machen? Weiter abschieben? Wohin? Wenn dies aber nicht geht - sie kommen aus z.B. Libyen - dann braucht man erst recht ein weiteres Camp. Also bereits 2 je Hotspot!
Grenzzäune: Man kann diese gerne um Fabriken bauen, um das eigene Grundstück, kein Problem. Wie geht dies aber um ein ganzes Land, lückenlos? Und vor allem wie baut man einen Grenzzaun um eine Insel, die von den Stränden und dem Tourismus lebt? Glaswand? Auf der einen Seite die Touristen am Strand auf der anderen Seite die Flüchtlinge im Wasser?
Sicherheitszonen: Gute Idee, aber wo sollen die eingerichtet werden? Im Grenzgebiet zwischen Deutschland und Österreich, vielleicht am Unterster oder im Bodensee? 
Natürlich nicht! Weit weg in der Türkei, oder gleich in Syrien. Im Kurdengebiet nahe zur Türkei, um die Kurden zu schwächen und der Türkei eine Machtbasis zu verschaffen. Und vor allem, wie werden diese überwacht? Von Soldaten aus Österreich? Bodentruppen! Keine Flugzeuge, keine Kampfwesten und keine Beobachter, die geschickt werden, Soldaten mit Bewaffnung um die Lager abzusichern! Wer meldet sich freiwillig, welches Land übernimmt die Sicherung?
Kurz gesagt, bisher sind die Vorschläge mehr Populismus, als Realismus. 

Ideen sind gut und sollen alle ausgesprochen werden können, aber von Politikern in hohen Positionen erwarten wir uns alle etwas anderes: Umsetzbare Lösungsvorschläge, Konzepte!

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