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Samstag, 9. Juli 2016

Wir brauchen den Mut Tempo heraus zu nehmen - zum Artikel in der Kleinen Zeitung vom 9. Juli 2016

Problem im Kindergarten, Kindergärtnerin klebt Kind den Mund zu - Aufregung, Shitstorm, Verständnis.
Egal in welche Ebene der Bildungsvermittlung man sich in Österreich auch umsieht, überall herrschen dieselben Probleme. Egal ob im Kindergarten, Volksschulen, NMS, AHS, Universitäten. Unser Bildungssystem ist reformbedürftig, den Anforderungen der Zeit nicht mehr gewachsen. Der Schluß daraus, wir suchen uns Vorbilder, Staaten, die laut internationalem Ranking Schule und Erziehung besser umsetzen. Auf den vorderen Plätzen fast immer Südkorea, also ein Vorbild!? Oder doch nicht ganz? Kinder kommen eine Stunde vor Schulbeginn in der Schule, lernen bis in die Nacht hinein um alle Anforderungen zum Aufstieg in die nächste Schulform, die beste Mittelschule zu schaffen, um in der besten Universität zu studieren und anschließend zwar viel Wissen zu haben, das aber keiner anwenden kann. Keine Freizeit für die Schüler, enorme Kosten für die Eltern. Also kein Vorbild!
Also Finnland?!
Die Lehrer haben hohes Ansehen, die Gesellschaft investiert viel Zeit in die Schule, Eltern engagieren sich, sind Teil des Unterrichtssystems. Die Gesellschaft ist hierarchisch flach aufgebaut, die Zahl der Kinder nicht finnischer Muttersprache ist gering. 
Hurra ein Vorbild!? Nein, nicht ganz, denn dazu müßten wir zuerst die ganze Gesellschaftsstruktur in Österreich ändern. Nicht dass dies nicht ein Ziel wäre, aber ich würde einmal 3 Generationen ansetzen, bis auch nur ein Teilumbau möglich wäre, also kein Vorbild für die nächsten 100 Jahre.
Also was tun?
Fragen wir doch einmal die, die es betrifft, die Kindergärtnerinnen, Lehrerinnen, Professorinnen, die, die täglich damit zu tun haben. Lassen wir die Theoretiker einmal außen vor. Bauen wir die Bürokratien ab, oder verlagern wir doch die Büroarbeit der Unterrichtenden vom Klassenzimmer ins Büro. Eine Sekretärin, die den Büroalltag erledigt und die Unterrichtenden von allen bürokratischen Arbeiten befreit. Es wäre vielleicht ein Ansatz, aber dann bitte die Betroffenen fragen, ich bin kein Experte! Übrigens die, die vor 20 Jahren letztmalig unterrichtet haben auch nicht mehr!

P.S.: Absichtlich nicht gegenderd, da Unterricht meist weiblich, die Theoretiker meist männlich sind!

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