Follower

Sonntag, 17. April 2016

Für die Testformate und nicht fürs Leben lernen wir!

Der Bildungsstandardtest in Deutsch steht an und die Vorbereitung auf diesen Test läuft in den Schulen auf vollen Touren. Es werden die Testformate durchgegangen, die Art und Weise des Tests, mögliche Fragen besprochen. Tests für den Test gemacht, damit die Schule möglichst gut abschneidet, denn „Man sieht, welche Schulen ihre Kinder gut auf die Testformate vorbereitet haben.“ Wichtig ist ein gutes Abschneiden für Lehrer und Direktoren, so wird doch die Rückmeldung über die Leistungen irgendwann 2017 an die Schulen zurück gemeldet und die Lehrer danach gelobt oder gerügt.
Aber halt, worum geht es eigentlich bei den Tests?
Sollte nicht die Leistung der Schüler getestet werden, sollte nicht eine Rückmeldung über das Können und Wissen der Schülerinnen und Schüler an das Bildungsministerium dass Ergebnis sein, um besser planen zu können? Kein „gefaktes“ Ergebnis, sondern ein reales Ergebnis!
Und wie fließen eigentlich die Ergebnisse aus den Volksschulen in die Bewertung der Tests für die 8. Schulstufe ein?
Werden die schlechten Ergebnisse der Volksschüler als Basis für die Tests in 2 Jahren genommen, um zu sehen, wie sich diese Schüler entwickelt haben? Wie finden soziale Komponenten oder die Verteilung zwischen Stadtschulen und Landesschulen Berücksichtigung?  Oder wird all dies gar nicht berücksichtigt?
Wenn aber all diese Faktoren nicht mit einfließen, wozu testen wir dann? Welche Schule bekommt dann mehr Mittel, mehr Lehrer, bessere Unterrichtsmaterialen, wenn herauskommt, dass ihre Schüler schlecht abschneiden? Steigen bei schlechtem Abschneiden die Mittel für das Bildungsministerium generell, da die Schüler ja den internationalen Standards nachhinken? Oder wird umgeschichtet, mehr für die „schlechten“ oder mehr für die „guten“ Schulen? Die „schlechten“ würden es brauchen um die Schüler an die Normwerte heran zu bringen, die „guten“ sollten es als Belohnung ihre Leistungen bekommen.
Aber nochmals halt, es waren ja die schlechten Lehrer, die die "schlechten" Ergebnisse verursacht haben, die sollten ja dann entlassen werden! Denn wer es nicht schafft aus einem unmotivierten, mit Defiziten an die Schule gekommenen, zuhause nicht geförderten, mit Deutsch als Drittsprache aufgewachsenen Jugendlichen, dessen Elternhaus keinen Wert auf Bildung legt einen Einserschüler zu machen, ist eben ein schlechter Lehrer.
Ähnlich einem Politiker, der ohne eine Steuersenkung erreichen soll, bei einer Mehrausgabe für die Konjunktur, einer Bauoffensive und einer Zusatzmilliarde fürs Bundesheer, einer Sonderdotierung für die Bildung und einer Wissenschaftsförderung bei Verringerung des Bundesdefizits. Wer dies nicht schafft ist eben ein schlechter Politiker, oder?

Es ist eben nicht so einfach, wenn man es mit Menschen zu tun hat!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen