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Mittwoch, 8. November 2017

Die Macht der Sozialpartner - Kleine Zeitung 9.11.2017

Lange Zeit waren es die Sozialpartner, die eine Schattenregierung in Österreich führten, aber auch gleichzeitig für einen geregelten wirtschaftlichen Aufstieg und mit für eine Erfolgsstory des Staates Österreich sorgten.
Mehr und mehr gerät die Sozialpartnerschaft in den letzten Jahren in die Kritik. Als anachronistisch, nicht mehr der Gegenwart und schon gar nicht der Zukunft entsprechen.
Die Pflichtmitgliedschaft sowohl bei der Arbeiter- als auch der Wirtschaftskammer steht ebenso in Frage, wie die innere Organisation der Kammern.
Die wirtschaftliche Bedeutung und vor allem die politische Bedeutung der Sozialpartner hat in den letzten Jahren sicherlich deutlich abgenommen. Immer mehr neue Arbeitsfelder haben sich auf getan, neue Arbeitsverhältnisse entwickelt. Die alten Muster passen nicht mehr so ganz zu den neuen Herausforderungen. Verschiebungen und Spannungen haben sich ergeben.
Anstatt aber nun die Kanten zu schärfen und publikumswirksam auf einander los zu gehen, um zu zeigen, man habe noch Bedeutung für die eigene Klientel, sollte das Wort Sozialpartnerschaft einmal wieder analysiert werden.
Sozial und Partnerschaft. In der Partnerschaft geht es darum Argumente auszutauschen und schlußendlich einen Kompromiss zu schaffen, denn man lebt in einem Haushalt unter einem Dach. Und sozial ist nicht nur auf die Sozialdemokratie beschränkt, sondern ein Wert, der Österreich über die letzten Jahrzehnte zu einer „Insel der Seeligen“ im positiven gemacht hat.
Schlußfolgerung: Die Sozialpartnerschaft hat ihre Berechtigung, aber nur, wenn sie sozial und partnerschaftlich auf die neuen Herausforderungen reagiert und nicht mit Ecken und Kanten aufeinander los geht.



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