Es ist gerade einmal 2 Jahre her, da schrieb ich meinen ersten Leserbrief. Der Grund: Es wurden Verkehrsregeln für Radfahrer veröffentlicht und dabei stand: Radfahrer haben den Radweg zu benutzen. Als Triathlet musste ich dem drastisch widersprechen. Seither wurde zumindest immer wieder darauf hingewiesen, dass bei Trainingsfahrten die Straße benutzt werden kann.
Leider ist dies aber nicht in den Köpfen der Menschen, vor allem der Autofahrer angekommen. Immer wieder muss ich im Bekanntenkreis erklären, warum wir auf der Straße fahren und nicht am Radweg.
Wie Michael Gogl schreibt, und sicher aller Sportradfahrer bestätigen können, nimmt die Aggression weiter zu. Auch ich plädiere für ein Miteinander, für Rücksichtnahme für die anderen Verkehrsteilnehmer. Was hindert uns als Radfahrer daran auch einmal auf die Seite zu fahren, wenn sich ein LKW Fahrer auf einer schmalen Straße hinter uns befindet, der keine Chance hat vorbei zu kommen? Aber was veranlaßt einen Autofahrer noch schnell vor einem entgegenkommenden KFZ zu überholen. Dies im Abstand von 50 cm und dann noch vor dem Radfahrer herein zu schneiden?
Es vergeht keine Ausfahrt, bei der nicht zumindest eine oder meist zwei brenzliche Situationen entstehen. Ich erinnere mich noch gut an eine Gruppenausfahrt, bei der uns ein Autofahrer im Abstand von vielleicht 20 cm überholte. Der ersten Fahrer links vorne wurde touchierte. Er fiel und wir konnten nur mit Mühe über ihn springen bzw. ausweichen. Außer Hautabschürfungen ist nicht viel passiert, aber der Schock saß tief.
Lösen läßt sich das Problem nur, wenn wir begreifen, dass Aggression keine Lösung ist und Straßen nicht nur Autofahrern gehören, sondern auch Radfahrern und Fußgängern.
Auch die Politik ist gefordert Radweg nicht von den sowieso schon schmalen Fußwegen abzugrenzen. Zwei Meter breite Radwege mit Gegenverkehr plus 1 m breite Fußwege nebeneinander, führen unweigerlich zu Problemen und zu Aggressionen.
Es herrscht in Österreich immer noch die Ansicht im Autoverkehr, dass Verkehrsregeln nur eine Beschränkung und eigentlich eine „Schweinerei“ sind. Warum nicht 100 im Ortsgebiet und 160 auf der Bundesstraße? Die Straße verkraftet es doch leicht! Warum Überholverbote? Ich weiß doch wann ich überholen kann. Warum Strafen, wenn ich doch nur um 15 km zu schnell war. Hier fehlt es den Österreichern an Einsicht und es wurde nicht besser in den letzten Jahren.
Rücksicht ja, aber nur auf mich!
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