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Donnerstag, 4. Mai 2017

Herr Kanzler, wir fühlen uns veräppelt - zu einem Artikel am 15.2.2017 in der Kleinen Zeitung

Sehr geehrte Frau Kerschbaumer!
Herzlichen Dank für den Artikel. Eigentlich wäre dem gar nicht hinzu zu fügen. Leider wird sich aber sicherlich sehr schnell ein „Bildungsexperte“ melden und versichern, dass, was die angesprochene Lehrerin meinte nur eine Einzelmeinung darstellt, weder repräsentativ, noch pädagogisch fundiert sei. Sicherlich wird ins Treffen geführt, dass es um dieses „persönliche“ Problem zu lösen nur einiger Schulungen bedürfe um die Lehrerin auf den richtigen Stand der Pädagogik zu bringen. So einfach wollen wir die „Bildungsexperten“ aber nicht gewinnen lassen!
Zu oft werden Probleme der Schule - die den Lehrern im täglichen Umgang mit den Schülerinnen und Schülern wohl bekannt sind - nicht angesprochen. Warum?
Ganz einfach: Wer ein Problem mit einem Schüler, einer Klasse o.ä. hat, ist selbst das Problem! Anstatt Lösungen von unten nach oben zu tragen, werden Konzepte von oben nach unten durchgesetzt. „Bildungsexperten“ arbeiten im Elfenbeinturm der Erkenntnis und versuchen ihre Erklärungsmodelle auf die Schule zu übertragen, ohne die Praxis einzubeziehen.
Manchmal scheitern die Konzepte auch an ganz einfachen Dingen, wie nicht funktionierenden Kopierern oder Druckern, EDV Klassen mit 3 Computern, oder nur einem Internetanschluss pro Klasse. Oder WLAN Stationen, die erst nach der nächsten Stadtregierungsbildung geliefert werden können und somit die Schule 4 Monate ohne Internet ist.
Bevor wir uns also dem Thema Laptopklassen, Digitalisierung des Unterrichts u.ä. widmen, sollten Bildungsverantwortliche der Politik mit Lehrerinnen und Lehrern intensive Gespräche führen. Nicht mit den Direktoren und nicht mit der Gewerkschaft. Unangekündigt und im kleinen Kreis, z.B. in der großen Pause.

Es gibt so viele kleine Dinge, die zuerst gelöst gehören, bevor wir wieder einmal Millionen ausgeben ohne zu wissen wo wir eigentlich stehen. Dabei haben wir genug die wissen wo der Schuh drückt!!! Man muss nur fragen.

http://www.pressreader.com/austria/kleine-zeitung-kaernten/20170215/281685434599844

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