Rücktritt des Vizekanzlers, Rücktritt der Grünen Chefin, Rücktritt des Bundeskanzlers…. In der letzten Zeit nimmt die Zahl der Rücktritte von Politikern nahezu exponentiell zu. Wir werden überrascht von immer mehr Personen, die nicht mehr Politikerin oder Politiker sein wollen und „zurück“ in die Zivilgesellschaft gehen.
Vielfach wird darüber berichtet, wie aufwändig und anstrengend, wie ausgesetzt den Medienberichten und der Öffentlichkeit man als Politikerin oder Politiker ist.
Rücktritte werden bedauert, meist werde die Zurücktretenden sogar auf einmal positiv bewertet.
Sollen wir uns jetzt Sorgen machen?
Ich denke nicht! Denn, schön langsam kehrt so etwas wie Normalität ein. Politiker ist nämlich eigentlich kein Lebensberuf, nichts, was man über 30 oder 40 Jahre machen sollte. Es ist ein Abschnitt, ein Lebensabschnitt, der den Menschen besonders fordert, aber auch sehr viel positives bringen kann.
Die Generation der Politiker mit denen wir aufgewachsen sind, waren noch vom Typ, Politiker von der Wiege bis zur Bahre. Welche Beziehung zum „normalen Leben“ hat man aber, wenn die Lebenswirklichkeit nur mehr aus Politik besteht. Welche Chancen haben Personen ausserhalb der Politik jemals aktiv mit zu gestalten? Wer nicht rechtzeitig bei den Roten Falken, der Gewerkschaftsjugend oder bei diversen Studentenverbindungen
CV oder schlagende Verbindungen eingetreten ist, hat keinen Zugang. Politik darf sich nicht abschotten, sie muss eine Fluktuation zulassen. Und dazu gehört auch der Rücktritt, dieser rechtzeitig und nicht erst nach 40 Jahren.
Also applaudieren wir den Politikerinnen und Politikern, die zurückgetreten sind für Ihre Leistungen und freuen uns auf neue Gesichter, die die Möglichkeit haben zu zeigen was sie können. Vielleicht auch einmal wieder jemanden, der nicht schon seit 20 Jahren in der Politik ist!
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