Bis 2020 sollen alle Sonderschulen geschlossen werde, die 100%ige Inklusion ist das Ziel der Unterrichtsbehörde in Österreich. Vielfach beginnt - erst jetzt - die Diskussion, ob sich Österreich hier auf dem richtigen Weg befindet. Vollständige Inklusion in allen Klassen, Einbeziehung aller Kinder und Jugendlichen in ein Schulsystem, Gleichbehandlung aller Schülerinnen und Schüler. Eigentlich das richtige Prinzip würde man meinen.
Aber gehen wir einmal von denen aus, die es wirklich betrifft, den Kindern und Jugendlichen.
Ihnen die entsprechende Unterstützung, Förderung und Ausbildung zu geben, sollte unabhängig davon, inwieweit die Kinder besonderen Förderbedarf haben, im Mittelpunkt stehen.
Was aber nun passiert, ist der Versuch mit denselben Mitteln wie bisher die Quadratur des Kreises zu schaffen, aber dies wird nicht funktionieren. Wenn wir uns mit dem Titel der Inklusion schmücken wollen, muss dies auch mit entsprechendem Personal unterstützt werden. Ebensowenig können wir die ganze Last einem Schultypus überlassen, der ohnehin schon mit einer großen Zahl an Kindern ohne Deutsch als Muttersprache, mit Kindern ohne familiäre Unterstützung und dem „Rest“ der übrig bleibt, „belastet“ sind, nämlich den „Neuen Mittelschulen“.
Wollen wir, dass Inklusion funktioniert, heißt dies auch mehr Mittel. Zusätzliche Inklusionslehrer, zusätzliche Psychologen, aber auch Hilfspersonal, denn wer bringt die Kinder mit Schwerstbehinderung auf die Toilette, wer gibt ihnen notwendige Medikament….
Dies den Lehrern zu überlassen ist nicht nur grob fahrlässig, sondern auch sowohl gegenüber den Kindern als auch den Lehrern menschenverachtend. Wer würde vergleichbar auf die Idee kommen und einem Schichtarbeiter die Betreuung eines schwer mehrfach behinderten Kollegen zu übergeben? Und dies in seiner Dienstzeit, neben seinen bisherigen Aufgaben!
Inklusion kann der richtige Weg sein, aber nur, wenn sich die Politik und die Gesellschaft auch dazu bekennt und erkennt, dass dies Mehrkosten und zusätzliche Unterstützung bedeutet. Alles andere ist der falsche Weg.
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