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Montag, 20. Juli 2015
Die bösen Deutschen
Kommentar zu Ingo Hasewend und Horst Pirker vom Samstag 17.Juli 2015
Vorausschickend möchte ich feststellen, dass ich kein all zu großer Freund unserer nördlichen Nachbarn bin. Vielleicht auch, weil die Frage "Sie kommen ja aus Deutschland" zu oft an mich gestellt wird - ich kann dialektfreies Deutsch!
Aber jetzt zum eigentlichen Thema.
Ja es gibt ihn, den bösen Deutschen, den Nörgler, den Drängler, den Besserwisser, den Überkorrrekten, den, der auch um Ausland seine Sauce und sein deutsches Bier haben will.
Immer wieder begegnen wir ihm, leider! Und jeder hat seine Erfahrung damit.
Sie sind ungeliebt, nicht gerne gesehen, werden als Cashcow geduldet, nicht als Freunde willkommen geheißen.
Ganz im Gegenteil dazu wir, die Österreicher!
Man mag uns, wir sind überall gerne gesehen, sind als Freunde willkommen.
Wirklich?
Erstens: Es gibt den bösen Deutschen genauso wie den bösen Österreicher, genau so wie den überheblichen Amerikaner oder Russen oder den nörglerischen Franzosen.
Zweitens: Wir Österreich sind auch nicht so beliebt wie wir immer denken. Fragen sie einmal einen wirklich guten Freund aus Serbien oder Kroatien - nicht ihren langjähriger Zimmervermieter oder Restaurantbesitzer.
Drittens: Deutschland versucht lediglich die Idee von Europa weiter aufrecht zu erhalten - natürlich auch aus eigenem Interesse- während wir uns gerne hinter Entscheidungen verstecken.
Viertens: wir sollten die Vermittlerrolle Deutschlands nicht vergessen - zwischen Griechenland auf der einen und einigen kleineren Staaten der Eurozone - die einen Grexit verhindert hat.
Und zu guter letzt: die Darstellung Schäubles mit Hitlerbart und Merkels mit Pickelhaube sind letztklassig und einer Zeitung nicht würdig. Gerade da Deutschland in der Aufarbeitung der Vergangenheit gegenüber fast allen Ländern als Vorbild genommen werden kann. Weder in Europa noch gar in Asien findet man eine Nation mit annäherndem Grad der Vergangenheitsbewältigung.
Wir müssen Sie nicht lieben unsere Nachbarn, unseren Respekt aber haben sie verdient.
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