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Dienstag, 2. Oktober 2018

Zur Bildungsreform

Und wieder einmal eine Bildungsreform. Reform folgt auf Reform und was man reformiert wird ja immer besser, deshalb reformiert man ja, oder? Kein Bereich in dem so viel und oft reformiert wird, wie in der Bildung. Man könnte schon fast von einer Reformbildung sprechen. Und nichts ist so parteipolitisch wie Bildung.
Aber zurück zur Bildungsreform 10.9.18. Wir haben erfolgreich die Hauptschule in Mittelschule umbenannt, weshalb? Damit alle das Gefühl haben in die Mittelschule zu gehen, also Motivationsfaktor. Da können wir auch gleich den Arbeitsplatz in Freizeitbeschäftigungsprogramm mit Geldwert umbenennen, bringt vielleicht auch mehr Motivation! Wir führen die Leistungsgruppen wieder ein. Ich fühle mich an meine Hauptschulzeit - erster und zweiter Zug in der Hauptschule - erinnert. Tja und wie nehmen wir es dann mit der Integration, nein Inklusion? Inklusion dann in der zweiten Leistungsgruppe? Und wie machen wir es dann real? Trennen wir die Schüler der 2a in 2 Teile - erste und zweite Leistungsgruppe und gehen in eine andere Klasse, die nicht vorhanden ist? Oder unterrichten wir mit 2 Lehrern in einer Klasse? Aber halt, da sind wir ja wieder beim bisherigen Modell, geht ja nicht! D.h. wir nehmen die Kinder der 2b dazu und machen eine Leistungsgruppe mit den guten Kindern von 2a und 2b und eine 2. Leistungsgruppe. Dann sind eben 24 Kinder in einer Gruppe, aber wir haben jetzt den Platz für die Klassen. Ach ja, so ganz nebenbei haben wir damit eine Lehrerin eingespart. O je, ist uns gar nicht aufgefallen.
Ups, damit ist ganz plötzlich das Teamteaching gefallen, damit brauchen wir auch keine AHS Lehrer mehr in der Mittelschule, ach ja, die fallen ja mit der neuen Ausbildung ja eh weg, gibt es ja nicht mehr.
Zurück zur Inklusion! Wie halten wir es damit? Groß auf die Fahnen heften, wir sind Vorreiter in der Inklusion, gleichzeitig aber nur Kinder mit körperlichen Einschränkungen in die AHS aufzunehmen, in der Mittelschule, sprich Hauptschule alle Kinder die wir integrieren wollen in die zweite Leistungsgruppe zu gebe!? Ehrlichkeit scheint keine Kategorie in der Politik zu sein!
Ethikunterricht für Politiker wäre wohl auch eine Pflichtveranstaltung. Ehrlich zu sagen, wir wollen keine Inklusion mehr, oder wir halten diese nicht für zielführend in der Leistungsgesellschaft, okay, damit kann man leben und argumentieren. Wenn wir die Inklusion aber haben wollen, dann müssen wir sie auch leben und dies kostet eben!
Na ja, warten wir 4 Jahre, dann kommt die nächste Reform 10.9.19. 



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