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Dienstag, 25. September 2018

Radlerin krachte gegen geöffnete Autotür

Wieder einmal erwischte es jemandem auf dem Fahrrad. Die Türe geht plötzlich auf und schon ist der Abflug nicht mehr zu verhindern. Meist schwere Verletzungen sind die Folge. Lapidare Bemerkung in der Zeitung: „Radfahrer sollen in der Fahrbahnmitte fahren“. Zumindest der Hinweis auf den „dutch reach“, also das Öffnen der Türe mit der rechten Hand, hat Hand und Fuß.
Man merkt, Österreich befindet sich noch in der reinen Autolobbyzeit. Dies unterstreicht auch die Forderung nach Tempo 5 km/h für Radfahrer, 10 km/h für Kreuzungen der Radwege mit der Straße, dem Bau von Radwegen mit der Breite von nicht einmal 2 m und vor allem der geteilte Fuß- und Radweg.
Wer schon einmal versucht hat bei parkenden Autos zur Sicherheit in der Mitte der Fahrbahn zu fahren, wird binnen kürzester Zeit von diversen Autofahrern nicht nur angehupt, sondern geschnitten, beschimpft und abgedrängt. Wer schon jemals versucht hat 500 m mit 5 km/h Maximum zu fahren, wird bemerkt haben, dass dies eine besondere Beherrschung des Fahrrades voraussetzt, die bei nicht einmal 20% der Fahrradfahrern vorhanden ist.
Wer schon einmal geteilte Fuß- und Radwege in der Breite von 2 m benutzt hat, wird erkennen, dass eine Mutter mit Kinderwagen ebenso ein unüberwindliches Hindernis darstellt, wie der Herr mit Hund an der langen Leine. Nichts gegen Hunde, oder Kinder, ich freu mich immer über ein nettes Lächeln, wenn ich mich nach dem Ausweichen bedanke.
Keiner würde auf die Idee kommen die Fahrbahn als Auto- und Fußweg zu bauen, die Geschwindigkeit in der Innenstadt auf 5 km/h für Autofahrer zu beschränken, oder Kinderwagen und Hunde auf die Straße zu verbannen.
Aber warum denn nicht? Fangen wir doch an darüber nach dazu denken, ob öffentlicher Raum, also z.B. Parkplatz, für individuelle Bedürfnisse notwendig ist. Vielleicht ist es viel besser statt Parkplätzen am Straßenrand breitere Gehsteige zu machen, oder dort Bäume zu pflanzen, Rasen zu säen, oder Sitzbänke hin zu stellen?

Beginnen wir anders zu denken! Brauchen würden wir es, vielleicht nicht für uns, aber für die nächste Generation sicher.

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