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Samstag, 17. Dezember 2016

Live Interview mit Heinrich III. auf Facebook

Zeitungsinterview mit Marie Curie, mit Jacque Cousteau oder Heinrich III. live auf Facebook, alles inzwischen täglich zu sehen und zu lesen. Natürlich werden nicht die Personen selber interviewt, sondern Schauspieler, die gerade in einem neuen Film die jeweilige Rolle verkörpert haben. Also müssen sie auch wissen, was die Person gedacht, gefühlt und gemacht hat. Sie müssen dann doch Experten sein, sich über jedes Detail informiert haben, spielen sie doch diese Figur.
Aber übernehmen wir da nicht in völlig falsches Bild? Unreflektiert übernehmen wir die Ansicht des Regisseurs und des Schauspielers, wie eine Person zu beurteilen ist? - Wo bleibt die Wissenschaft?
Gibt es da nicht auch Historiker, Biographen, die sich über Jährend Jahrzehnte hinweg und in der Kritik ihrer Kollegen mit den jeweiligen Personen, ihrem Umfeld und ihrer Zeit auseinandergesetzt haben! Ich kann mich nicht erinnern in den letzten Jahren jemals ein Interview eines Biographen oder Historikers über eine historische Person gelesen zu haben!
Vielleicht liegt es auch an den Historikern und Biographen, die keine klaren Aussagen liefern, die die Person immer in Ihrer Zeit sehen wollen, ihr Umfeld mitdenken und im Interview mitteilen.
Es sind sicherlich keine leichten Interviews, keine kurzen, keine, die Emotionen vor belegbarer historischer Wirklichkeit stellen.

Aber ist es nicht an der Zeit wieder auf den Boden der Realität zu kommen und nicht nur Emotionen eines Schauspielers oder einer Schauspielerin als Grundlage für die Beurteilung einer historischen Person zu sehen? Nichts gegen Schauspieler, sie helfen uns die Personen und ihre Geschickte zu verstehen, dafür gebührt ihnen große Hochachtung, aber sie auch über die Biographie zu befragen und dies als historische Wahrheit zu nehmen, geht meiner Ansicht zu weit.

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