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Mittwoch, 1. Juni 2016

Glatteis ohne Kufen - Zu Meinung aus "Die Woche vom 1. Juni 2016

Sobald sich jemand aus einem Bereich außerhalb der Kunst zu dieser äußert, begibt er oder sie sich auf Glatteis ganz ohne Kufen. Ganz besonders, wenn dieser oder diese aus dem Bereich des Sports kommt
Ist doch Sport klar definiert.
So setzt sich die am Markt besser verkaufbare Sportart eindeutig gegen die nicht so populäre durch. Hat Fußball eine ganz andere Öffentlichkeit als Discsport, oder Schifahren in Österreich deutlich mehr als Tanzsport. Damit ist klar, der Markt sagt, was teuer und gut ist.
Innerhalb der Sportart gelten klare Kriterien nach Mehr an Toren, nach weiter, höher, schneller oder stärker.
Keines dieser Kriterien läßt sich auf die Kunst anwenden. Würde man dies umsetzen, so gäbe es wohl nur mehr wenig zeitgenössische Kunst. Vor allem Kunst, die aufrütteln, nachdenklich machen oder einfach nur Kunst sein will.
Würde es nach der „breiten Masse“ gehen - siehe unten - bliebe Andrea Berg, Helene Fischer und Andreas Gabalier in der Musik übrig. Von der Bildenden Kunst wohl fast niemand und bei den Schriftstellern nur einige Wenige.
Kunst hat eben eine andere Aufgabe und einen anderen Zweck, zumindest in der Gegenwart. Was sie derzeit nicht mehr soll, ist zu behübschen!
Andererseits - und dies werden Kunstschaffende nicht so gerne hören - stellt sich immer wieder die Frage, wer bestimmt was Kunst ist und gefördert wird und was nicht? 
Mit einem oder zwei Worten lässt sich jede Kritik ersticken:  Kommerz, Kitsch!
Kann Kunst nur sein, was am Markt kein Geld einbringt? Nur was von Öffentlicher Hand gefördert wird, ist gut?
Nein! Kunst kann auch die „breite Masse“ ansprechen, kann auch schön sein, kann auch faszinieren. Und hier stimme ich Marcus Stroimaier bei, wenn er ein Angebot auch für die „breite Masse“ einfordert.
Manches muß man vielleicht erst kennen lernen um es zu schätzen und vielleicht kann sich die Kunst ja des Sports als Promotor bedienen? Kunst im Rahmen eines Fußballspiels? Lesung in der Pause? Skulpturen beim Eingang vor einem Handballspiel oder zeitgenössische Musik statt Hüttengaudi vor dem Nachtslalom in Schladming?

P.S.: Was ist eigentlich die „breite Masse“? Ist der „kleine Mann von der Straße“ ein teil der „breiten Masse“? Oder muss es eine „kleine übergewichtige Frau von der Straße“ sein - DIE „breite Masse“?



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