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Dienstag, 16. August 2016

Medaille für Österreich

Wie haben eine Medaille
Hurra, endlich hat die österreichische Seele ihre Medaille in Rio. Die Nation kann beruhigt schlafen, die Vorgaben wurden erfüllt.
Alles hat sich mit dieser Medaille geändert! Nein hat sich natürlich nicht.
Eine Medaille macht noch keine Olymischen Sommerspiele. Hätten wir keine gemacht, wäre der Sturm los gegangen und eine Absetzung der Funktionäre, das Ende der Ausflugspolitik und vieles mehr gefordert worden. Jetzt kann alles bleiben wie es ist, denn das Ergebnis stimmt ja.
Das derzeitige Sportsystem ist verbesserungswürdig, es sollte aber den Verantwortlichen möglich sein, ein Konzept zu erstellen und dies auch über eine gewisse Zeit zu verbessern und zu erproben. Leider erfolgt die Erfolgsmeldung nur alle 4 Jahre, d.h. es kann nicht jedes Jahr zu 100% evaluiert werden. Ein Weltmeister 2017 muss noch lange kein Olympiasieger 2020 werden.
Es gilt, die Bedingungen für mehr Sport auf einer breiten Basis, aber auch gleichzeitig Spitzensport in den höchsten Ebenen zu ermöglichen. Wenn geht, auch mit wenig Kosten und auch noch durch Sponsorbeträgen unterstützt. Also die eierlegende Wollmilchsau.
Vergleichen wir einmal die Olympischen Spiele mit dem alltäglichen Leben. Da sollen wir in unserer Firma mit 8 Millionen Mitarbeitern einer der besten 3 Mitarbeiter am Tag x werden, die meisten Schrauben verkaufen, die geradeste und exakteste Mauer aufbauen, einen perfekten Haarschnitt hinbekommen ...., wobei uns 12 000 Menschen zusehen, mehrere 100 Millionen im Fernsehen und im Gasthaus alle über unsere Leistung diskutieren.
Ganz nebenbei, sollen wir besser sein, als die besten Friseure, Maurer, Verkäufer... der ganzen Welt. Achtung 4. Platz zählt nicht!!!!
Dafür arbeiten wir jeden Tag und bekommen,  bis auf Ausnahmen, ein gutes, aber nicht überwältigendes Gehalt. Sie sind in der jeweiligen Berufssparte vielleicht bekannt, aber darüberhinaus kennt sie niemand. Kein "ist des Net der..." wenn sie durch die Hauptstraße gehen.
Und wer bitte schafft es jetzt unter diesen Bedingungen eine Arbeit abzuliefern, die einen der ersten 3 Plätze erzielt?
Wer dies mit "ICH" beantworten kann, möge sich gleich einmal bei der Berufsolympiade anmelden und schauen ob er oder sie bis ins Bundesfinale kommt. Wenn nicht einfach einmal die Laufschuhe anziehen, die Badehose an, oder aufs Fahrrad und ab zur Bewegung, damit man selber ein wenig spürt, wie es sich anfühlt zu trainieren, ein wenig zumindest.
Gehen wir doch einfach etwas mehr enthusiastisch mit unseren Sportlerinnen und Sportlern um. Wenn sie Ihr Bestes geben und damit auch noch in der Welspitze mithalten können haben sie es mehr als verdient, auch wenn vielleicht einmal keine Medaille dabei heraus kommt.


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