Follower

Samstag, 4. Januar 2020

Regierungsprogramm - Breitensport - Sportvereine


Das neue Regierungsprogramm ist gerade erschienen und alle Tageszeitungen stellen seitenweise die Frage „wie stehen Kulturschaffende zum Regierungsprogramm“. Keine Tageszeitung aber widmet sich der Frage nach der Stellung des Sports im Regierungsprogramm?
Keine Funktionäre, keine Sportler, keine Breitensportler werden befragt, wie denn die neue Sportstrategie der Regierung ankommt?
Dabei ist dem Sport durchaus Raum im Programm gewidmet. Ab Seite 29 beschreibt dieses ausführlich, wie in Zukunft Sport in Österreich gefördert werden soll und welchen Stellenwert der Sport in allen seinen Ausprägungen haben soll.
Der BSO soll eine erweiterte Kompetenz im Sinne der Koordination und Führung des organisierten Sportes zukommen, das Fachverbandswesen soll professionalisiert werden, Inklusion und Nachhaltigkeit sollen ebenso verstärkt und als zentrale Kriterien betrachtet werden wie Gendergerechtigkeit. Also durchaus wichtige Punkte.
Trendsportarten werden explizit angeführt und sollen gezielt gefördert werden, das Alltagsangebot in Kindergärten vergrößert und österreichweite Konzepte für Schwimmkurse erstellt werden. Der Breitensport soll weiter gefördert werden. Alles durchaus positive Aspekte!
Das Regierungsprogramm bleibt, wie die meisten Sportorganisationen, im Vereinssport hängen und beachtet die Vielzahl an Breitensport jenseits der organisierten Vereine mit keinem Wort. Die tausenden Österreicher, die am Wochenende ihre Wanderungen unternehmen, mit dem Fahrrad die Gegend erkunden, am Schimmteich oder Freibad herumplantschen, oder am Abend das Tanzbein schwingen. 
Viele der eigentlichen Breitensportarten finden aber außerhalb der Vereine statt, ohne Lobby, ohne finanzielle Unterstützung und teils mit einer Besteuerung, die einen weiteren Ausbau des Programmes verhindert.
So werden Opernbesuche, doch eher eine Vorliebe der gesetzteren älteren Generation, mit einer verringerte Mehrwertsteuer belegt, Hip Hop Tanzkurse für Kinder aber mit 20%. In manchen Städten in Österreich muss sogar eine eigene Steuer für Bewegung bezahlt werden! Die Lustbarkeitsabgabe auf Tanzveranstaltungen! Wer sich nicht bewegt zahlt 10%, wer sich bewegt bis zu 33%! Inwieweit nach dieser Logik der Opernbesuch „Lust“ bereitet, überlasse ich jetzt den Lesern!
Es wird also Zeit, dass 

  1. Sportschaffende zum Regierungsprogramm befragt werden, damit die zukünftige Reinigung sieht, dass auch hier Interesse an der Zusammenarbeit besteht
  2. die Regierung in der Umsetzung, gerade im Breitensport, über den Tellerrand der Vereine blickt. Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen