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Samstag, 28. November 2020

Bewegungsmangel in Coronazeiten?

Überall ist zu lesen, dass durch den Lockdown der Bewegungsmangel zunimmt, die Menschen an Gewicht zunehmen und keine Bewegung machen. Durch den Wegfall der Vereinsaktivitäten wird die Gesundheit der Österreicherinnen und Österreicher gefährdet, durch die mögliche Sperre der Skilifte werden Hunderte ihrer Bewegung beraubt.

Okay, aber stimmt dies denn wirklich?

Ich laufe seit vielen Jahren, fahre mit dem Rad und mache aktiv Triathlon! Bei meinen täglichen Runden bin ich noch nie so vielen Menschen begegnet, die auf den Berg wandern gehen, die mit dem Mountainbike unterwegs sind, oder die sich auf die Laufstrecke wagen. Unsere Vereinsmitglieder - Bereich Hip Hop, Ballett, Showdance - tanzen alle mit großer Begeisterung online mit unseren Trainerinnen und Trainern zuhause und sind weiter in Bewegung.

Es wird gewandert, gelaufen, mit dem Rad auch ins Büro und zum Einkauf gefahren, die Berge sind bewandert wie noch nie, Ausflüge mit der engen Familie werden unternommen, Fahrräder sind teilweise ausverkauft.

Vielleicht ist die Zahl derer, die sich in manchen Vereinen tummeln etwas zurück gegangen, sicherlich auch die Zahl der Personen, die im Fitnessstudio trainieren, aber outdoor ist so viel los wie noch nie.

Jetzt gilt es diesen „drive“ aber auch beizubehalten und zu nutzen und mit den bestehenden Angeboten in „nicht Coronazeiten“ zu kombinieren, damit noch mehr Menschen Bewegung und Sport als Alternative zu TV und Handy erkennen.

Neue Möglichkeiten, neue Chancen und vielleicht zurück zu den Wurzeln, als Wandern am Wochenende noch „in“ Warnung beim Schifahren die Felle aufgezogen wurden!


Dienstag, 3. November 2020

Verantwortung

Ja, wir tanzen im Herzen weiter und ja, ohne Kunst, Kultur und Tanz wird es still im Land. Wir sind relevant, nicht nur dafür, dass wir selber unseren Lebensunterhalt verdienen, sondern auch dafür unsere Mitarbeiter*innen zu beschäftigen und die Menschen zu Bewegung im Kopf und Körper animieren!

Aber!!!! Wir haben auch eine Verantwortung, eine Verantwortung unseren Gästen, unseren Kunden und der Gesellschaft gegenüber. Eine Verantwortung, die weit über die Grenzen von Clusterbildung in Kunst- und Kultureinrichtungen, weiter über unser Bemühen um Präventionskonzepte, Hyginestandards usw. hinaus geht. Eine Verantwortung der wir uns auch stellen müssen, auch wenn es bedeutet, dass wir im November und wahrscheinlich auch im Dezember noch geschlossen sein werden.

Irgend eine Maßnahme wird man setzen müssen um die Ausbreitung des Virus zu verhindern! Ja ich weiß, überall nur nicht bei uns! In den Schulbussen, bei den Schulen, in den Industriebetrieben, bei den Behörden, beim MNS, beim Contact Racing, bei…..

Bei aller Frustration, die ich empfinde, da auch ich meinen geliebten Beruf nicht ausüben darf und dem Bedauern all unserer Kunden und meist Freunde, die wir immer wieder bei uns haben und mit ihnen schöne, lustige, spannende Zeiten verbringen, kann ich verstehen, dass es uns trifft. Dass „die Wirtschaft“ zu der wir ja auch gehören, irgendwie weiter laufen muss. Die Menschen müssen Geld verdienen um sich uns leisten zu können, um ins Restaurant gehen zu können, um sich einen Urlaub mit oder ohne Kunst, Kultur und Tanz leisten zu können.

Und wenn wir uns unser Land anschauen, sind wir im Verhältnis Wirtschaftsleistung - „Wirtschaftsleistung“ ein dummes Wort, als ob die Wirtschaft etwas leistet und nicht die Menschen - zur Anzahl der Kontakte das geringere Übel.

Daher hören wir auf zu jammern, leisten wir unseren Beitrag, bereiten wir uns vor, auf die Zeit danach!

Gleichzeitig erwarte ich mir auch von der Gesellschaft eine Wertschätzung für diesen Verzicht. Einerseits monetär, indem alle unsere Betriebe, egal ob EPU oder KMU, aufgefangen und entschädigt werden und andererseits emotionell. In Zukunft bedarf es eines neuen Umganges mit all den Branchen, die jetzt ihren Beitrag leisten. Dieser darf weder ein Bashing „ihr habt ja den Ausfall ersetzt bekommen, also seid ruhig“ sein, noch ein „ihr gehört nicht zu den systemrelevanten Berufen“.

Wir haben verzichtet und verzichten weiter, wir haben Kunden verloren, die wir vielleicht nie wieder bekommen, wir haben Aufbauarbeit über Jahre verloren, wir haben Kultur verloren, wir haben Kunst verloren. All dies gilt es danach wieder aufzubauen. Mehr davon und nachhaltig, im Sinne von „systemrelevanter Kultur und Kunst und Berufen“.

In diesem Sinne üben wir Verzicht zum Wohle der Gesellschaft im vertrauen auf die Zukunft!