Bevölkerungsaustausch
Ja es ist richtig, die Bevölkerung in Österreich verändert sich, auch die Verteilung der unterschiedlichen Altersgruppen, Religionsgruppen, der Männer und Frauen und derer mit oder ohne Migrationshintergrund, täglich.
Die Angst im eigenen Land zur Minderheit zu werden geht um und wird durch Aussagen des Vizekanzlers verstärkt.
Geht man der Sache aber etwas auf den Grund, merkt man, dass Österreich sich gerade in den letzten 50 bis 100 Jahren immer verändert hat. Zuerst da sich die Monarchie als übernationales Gebilde nicht um nationale Grenzen gekümmert hat und tausende Ziegelarbeiter - eigentlich Italiener, siehe Vizebürgermeister von Graz - aus dem Süden nach Graz kamen. Dann als sich Österreich nach dem Zusammenbruch der NS- Diktatur als Auffanglager für Personen aus Rumänien oder dem SHS Staat sah - siehe z.B. Sudetendeutsche. Dann als neue Heimat der Flüchtlinge aus Tschechien und Ungarn. Mit dem Krieg in ex Jugoslawien als zuerst zwischenzeitliches, danach dauerndes Zuhause für Menschen aus Bosnien oder Kroatien. Man lausche nur einmal genau auf das „r“ bei der Aussprache und erkennt beim ganz genauen Hinhören einen kleinen Unterschied in der 2. Generation.
Alle Selimanovic`s, Fazekaz`s, Eustaccio`s, Nedbal`s oder Alaba`s sind inzwischen Österreicher. Teils begeistertere Österreicher als manche Müllers oder Hubers, die vielleicht lieber Deutsche wären.
Warum es also geht ist die Integration, diese zu fördern, aber auch zu fordern, zu unterstützen und zur Bedingung zu machen um in Österreich zu leben ist die Grundfrage. Dies bedeutet nicht seine Wurzeln aufzugeben, seinen Glauben weiterhin zu leben und seine Tradition aufrecht zu erhalten und diese auch zu zeigen. Es bedeutet sich mit ganzem Herzen auf der Grundlage unserer Verfassung für den Erhalt und Ausbau der Demokratie in Österreich einzusetzen.
Wer dieser Grundlage nicht zustimmt, der führt zu einem Bevölkerungsaustausch nämlich dem weg von der Demokratie. Dem muß begegnet werden. Egal ob es sich dabei um Menschen mit österreichischen, türkischen oder syrischen Migrationshintergrund handelt.
Klaus Höllbacher
Graz, Österreich
Zuwanderer